Nicht alltäglich war der Schlepperprozess, der jetzt am Landesgericht Eisenstadt stattfand. Ein junger Kosovare soll gemeinsam mit seiner Ex-Schwiegermutter - einer kurdischstämmigen Österreicherin - und seinem Schwager Illegale von Ungarn nach Deutschland gebracht haben. In der Verhandlung kam es zum Eklat.
2015 soll der heute 33-Jährige mit seiner früheren Schwiegermutter und seinem Schwager mindestens acht Flüchtlinge von Ungarn über Österreich nach Bayern (D) geschmuggelt haben. Während die Frau und der Schwager in einem früheren Prozess geständig waren und verurteilt wurden, stritt der nun Beschuldigte alles ab. Und das, obwohl er von seinen einstigen Verwandten belastet wurde: „Ich habe nichts getan!“
Als die Richterin schließlich die Ex-Schwiegermutter als Zeugin vernahm, wollte die von ihren damaligen Aussagen plötzlich nichts mehr wissen: „Er war doch nicht dabei.“ Das brachte den Staatsanwalt in Rage: „Falschaussagen sind strafbar!. Entweder haben Sie bei früheren Aussagen gelogen oder jetzt. Sie können jedenfalls mit einem Verfahren deswegen rechnen.“
„So kommen wir nicht weiter“, befand die Richterin und vertagte den Prozess zur Einvernahme weiterer wichtiger Zeugen.
Kronen Zeitung
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