Schmerzen stören die Nachruhe, Schlaflosigkeit verstärkt wiederum die Beschwerden. Eine Fehlsteuerung im Gehirn löst diesen Teufelskreis aus - durchbrechen Sie ihn!
Da Schmerzen bekanntlich ein Alarmsignal des Körpers sind, wecken sie uns auf, um vor weiterer Schädigung zu bewahren. In akuten Situationen natürlich sinnvoll. Wer jedoch immer wieder an Beschwerden leidet bzw. diese bereits chronisch sind, kann in vielen Fällen nicht durchschlafen. „Betroffene weisen oft eine gestörte ,Schlafarchitektur‘ auf, die von häufigem Phasenwechsel zwischen tiefem und oberflächlichem Schlaf gekennzeichnet ist“, erklärt Prim. Assoc. Prof. PD Dr. Martin Aigner, Abteilung für Erwachsenenpsychiatrie, Universitätsklinikum Tulln (NÖ), Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften.
Chronische Pein stört diese Abläufe, was die nächtliche Regeneration schwer beeinträchtigen kann. In tiefen Schlafphasen erholt sich der Organismus am besten, und auch die Heilungsprozesse werden dann angeregt. Fallen diese Stadien weg oder werden sie ständig unterbrochen, schwächt das den Körper, und die Schmerzempfindlichkeit steigt. Schließlich entsteht ein regelrechter Teufelskreis: Wer Schmerzen hat, schläft schlecht, wer schlecht schläft, bekommt Schmerzen. Kommt der Organismus also nachts nicht zur Ruhe, können Körper und Psyche aus dem Gleichgewicht geraten. Auch Begleiterscheinungen der Schmerzerkrankung wie Depressionen und Ängste werden stärker empfunden.
Natürlich sollten die Beschwerden therapiert werden, aber ebenso wichtig ist Schlafhygiene! Deshalb gilt bei chronischen Schmerzpatienten guter Schlaf als ein wichtiges Therapieziel. Dazu gehört unter anderem, am Morgen zur gleichen Zeit aufzustehen und nicht bis in den Vormittag hinein zu schlafen. Auch wenn sich Tagesmüdigkeit einstellt: Auf ein Schläfchen am späten Nachmittag verzichten, weil dadurch Einschlafprobleme am Abend entstehen können.
Prof. Aigner gibt folgende weitere Tipps für erholsame Nachtruhe:
Patientenratgeber „Schmerzen und Bewegungsapparat verstehen“ - derzeit in der Apotheke erhältlich!
Es ist von großer Bedeutung, dass Schmerzen nicht still erduldet, sondern rasch und effektiv behandelt werden. Auch wenn eine vollständige Beseitigung nicht immer möglich ist, lassen sich die Beschwerden meist deutlich lindern. Das bedeutet mehr Lebensqualität für die Betroffenen. Der aktuelle Ratgeber „Schmerzen und Bewegungsapparat verstehen“ liefert wissenswerte Informationen und hilfreiche Tipps für die medikamentöse und nicht-medikamentöse Behandlung verschiedener Schmerzformen. Darunter u. a. Rücken-, Gelenk- und Kopfschmerzen sowie postoperative Leiden und Tumorbeschwerden. Wie in der Buchreihe „Gesundheit verstehen“ üblich, wurden alle Beiträge gemeinsam mit Experten erstellt.
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Eva Rohrer, Kronen Zeitung
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