Haft für Rennfahrer?

Gutachten zum Drama von St. Agatha liegt vor

Steiermark
02.12.2009 13:33
Zehn Wochen nach der Tragödie von St. Agatha in Oberösterreich hat die Staatsanwaltschaft endlich das Kfz-Sachverständigengutachten, das die Schuld des steirischen Unfalllenkers beurteilt, bekommen. Der Mann war bei einer Rallye-Veranstaltung mit 180 Stundenkilometern und seinem 620-PS-Rennwagen in die Zuschauer gerast. Es gab zwei Todesopfer.

"Welche rechtlichen Schlüsse zu ziehen sind, ist noch offen", verrät der Welser Ankläger Christian Hubmer noch nichts über den "Fortgang der Ermittlungen" gegen den Hobby-Rennfahrer (50), für den die Unschuldsvermutung gilt. Er hätte sich nicht in sein Auto gesetzt, um jemandem wehzutun, ließ der Motorsportler verlauten, als der Staatsanwalt vom Verdacht der fahrlässigen Tötung unter besonders gefährlichen Verhältnissen sprach. Dafür drohen bis zu drei Jahre Haft.

Hubmer hat zwar das umfassende Gutachten samt seinen dramatischen Videos und photogrammetrischen Auswertungen noch nicht studiert, doch Zeugenaussagen und "Krone"-Fotos lassen auf einen Fahrfehler beim Trainingslauf schließen.

Keine Chance für die Opfer
Nachdem der Ford am Bankett den Grip verloren hatte, schoss der Bolide über eine Wiese, hob auf der Böschung eines Güterweges ab (Bild) und flog dann in eineinhalb Metern Höhe wie ein Geschoß in die Zuschauer, die panisch auseinanderspritzten. Während sich Rot-Kreuz-Sanitäter retten konnten, dürfte die Mutter instinktiv ihren Kindern nachgelaufen sein - ins Unglück: Der Rennwagen erwischte die 34-jährige Frau tödlich, ihr 40-jähriger Mann sowie die 13-jährige Tochter und der neunjährige Sohn gerieten unter die Bodenplatte des Boliden. Auch für das Mädchen kam jede Hilfe zu spät, Vater und Sohn überstanden den Unfall schwer verletzt.

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