Bald regiert das runde Leder, wenn die Profis um den Weltmeister-Titel kicken. Wer möchte sich nicht einmal ein Match im Stadion vor Ort ansehen? Fans, die eine Reise nach Russland planen, sollten aber den Impfpass checken. Das FSME-Risiko ist teilweise hoch.
Vor allem die Spielstätten Kalinigrad und Sankt Petersburg, aber auch alle Waldgebiete Russlands gelten als gefährdete Gegenden. Über weite Teile Russlands und Asiens erstreckt sich nämlich der sogenannte „FSME-Gürtel“, der von Europa ausgeht. Während in Sibiren vor allem die Taigazecke Frühsommer-Meningoenzephalitis-Viren übertragen kann, treibt in den westlichen Gebieten eher der „gemeine Holzbock“ sein Unwesen - ähnlich wie in unseren Breiten. Hinzu kommt aber, dass in Russland alle FSME-Virus-Subtypen vorkommen, was den Krankheitsverlauf zu erschweren vermag. Bei uns tritt lediglich einer davon auf. Deshalb raten Experten jetzt noch zur Schutzimpfung. Außerdem trifft man am besten folgende Vorsorgemaßnahmen: Möglichst lange, helle Kleidung tragen, schützende Repellents auftragen sowei den Körper nach jedem Aufenthalt im Freien nach den Tierchen absuchen.
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine Viruserkrankung, die zur Entzündung des Gehirns, der Hirnhäute und/oder des Zentralnervensystems führen kann. Rund 30 Prozent der Infizierten werden tatsächlich krank. Die Dauer vom Zeckenstich bis zum Ausbrechen der Erkrankung (Inkubationszeit) schwankt zwischen wenigen Tagen und einem Monat. Sie verläuft typischerweise in 2 Phasen: in der ersten treten grippeartige Symptome wie Fieber, Kopfweh und Gliederschmerzen auf. Bei ca. einem Drittel der Infizierten kommt es nach einem symptomfreien Intervall von etwa einer Woche zur zweiten Phase, in der die Krankheit auf das zentrale Nervensystem übergeht.
„Da FSME-Viren durch Zeckenstiche übertragen werden, kann man den Erreger nicht ausrotten, wie etwa bei Pocken oder Masern, wo eine alleinige Mensch zu Mensch Übertragung stattfindet. Mittels Impfung vermag eine sogenannte Krankheitskontrolle erreicht zu werden, d.h. jeder Einzelne muss sich schützen, um das Leiden zu verhindern. Es nützt nichts, wie z.B. bei Masern, wenn andere geimpft sind“, erklärt Sozialmedizinerin Univ.-Prof. Dr. Ursula Kunze, Generalsekretärin des Vereins zur Förderung der Impfaufklärung.
Eva Greil-Schähs, Kronen Zeitung
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