Mörderische Tomahawks

Syrien: Der Tod naht nur 15 Meter über dem Boden

Ausland
12.04.2018 12:19

Nach der Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, er werde dem „mit Gas tötenden Tier“ Bashar al-Assad nach dem mutmaßlichen Chemiewaffenangriff in Duma eine Lektion erteilen, blickt die Welt gebannt auf Syrien. Sollte Trump seine Drohung wahr machen, erwarten internationale Beobachter eine Attacke mit Marschflugkörpern vom Typ Tomahawk. Eine Bedrohung, die - kaum für das syrische Radar zu erfassen - nur 15 Meter über dem Boden naht und Tod und Verderben über Trumps Gegner bringen soll.

Raytheons „Tomahawk“ ist der bekannteste Marschflugkörper der USA. Die Waffe gibt es in verschiedenen Versionen mit Reichweiten bis zu 2500 Kilometern. Sie sind auf Schiffen und U-Booten stationiert. „Tomahawks“ wurden unter anderem im Golfkrieg 1991 und im Irakkrieg 2003 massiv eingesetzt. Auch bei Trumps Vergeltungsangriff, mit dem er vor rund einem Jahr einen Giftgaseinsatz in Syrien beantwortete, kamen 59 Tomahawks zum Einsatz.

Marschflugkörper verfügen anders als ballistische Raketen über einen permanenten eigenen Antrieb. Sie werden in vorher definierte Ziele gelenkt und tragen häufig Tragflächen zur Stabilisierung der Flugbahn. Die unbemannten Flugkörper mit einem Sprengkopf können nach dem Abfeuern ein programmiertes Ziel automatisch treffen.

(Bild: Raytheon)

Sie können von Rampen und Radfahrzeugen ebenso gestartet werden wie von Schiffen, U-Booten oder Flugzeugen. Bei einer Flughöhe von unter 200 Metern sind sie von gegnerischem Radar nur schwer zu orten. Tomahawks können sich ihrem Ziel im 15-Meter-Tiefflug nähern.

Kann Russland die Tomahawks abfangen?
Sollte Trump Tomahawks auf Syrien abfeuern, stellt sich allerdings die Frage, wie Assads Verbündeter Russland auf den Angriff reagiert. Die Russen haben laut einem Bericht der britischen „Daily Mail“ ihre gefürchteten Boden-Luft-Raketen vom Typ S-400 „Triumf“ in Syrien in Stellung gebracht und angekündigt, sie würden alle auf Syrien abgefeuerten Raketen abschießen.

Mit ihrer mobilen S-400-Luftabwehr - sie haben sie auch an der Grenze zu Nordkorea aufgestellt - sind die Russen gut ausgestattet. Das Lkw-gestützte System kann mit seinen Langstrecken-Boden-Luft-Raketen nicht nur in den syrischen Luftraum eindringende Flugzeuge abfangen, sondern wurde auch für die Abwehr ballistischer Kurz- und Mittelstreckenraketen entwickelt. Sollten die Russen sich mit Trump anlegen wollen, sind sie also bestens auf seine „Tomahawks“ vorbereitet.

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