Russische Doping-Causa

Österreicher sorgte für juristische IOC-Pleite

Sport
02.02.2018 11:04

"Es war mein bisher längstes Verfahren", erzählt Michael Geistlinger. Eine Woche lang hörte der Völkerrechtsprofessor an der Uni Salzburg beim Internationalen Sportgerichtshof (CAS) in Genf den Schilderungen der in den russischen Doping-Skandal involvierten Sportler zu. Auch Kronzeuge Grigori Rodschenkow und Chefermittler Richard McLaren sagten per Video-Zuschaltung aus.

Danach kam die vierköpfige CAS-Kommission, zu der der Österreicher zählte, zu dem aufsehenerregenden Urteil: Die vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) in erster Instanz ausgesprochene lebenslange Olympia-Sperre und die Aberkennung der Sotschi-Ergebnisse ist in 28 von 43 Fällen aufgehoben und in weiteren elf Fällen teilweise ungültig! Für das IOC ist das eine ganz bittere Niederlage.

"Wir sind zur absoluten Vertraulichkeit verpflichtet", sagt Geistlinger, angesprochen auf die Hintergründe der Entscheidung. Mit Spannung erwartet der Experte, der viele Jahre Generalsekretär der Internationalen Biathlon Union war und schon in Vancouver 2010 und Rio 2016 bei Olympia für den CAS im Einsatz war, wie das IOC nun agieren wird. Denn ein CAS-Urteil ist für beide Seiten bindend. Allerdings hat das IOC für russische Sportler bei Olympia eine eigene Zulassungskommission geschaffen, die Einladungen ausspricht.

Die Urteilsaufhebung bringt IOC-Präsident Thomas Bach in Bedrängnis. Denn innerhalb nur einer Woche muss entschieden werden, ob die entlasteten Sportler, zu denen auch etliche Olympiamedaillengewinner von Sotschi zählen, doch noch in Korea starten dürfen.

Anja Richter, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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