Die Rapidler traten nicht nur mit der gleichen 4-2-3-1-Taktik wie beim Europa-League-Triumph gegen den Hamburger SV an, sondern auch nahezu mit dem gleichen Personal. Einzige Änderung war die Hereinnahme von Dober für Kulovits auf der rechten Abwehrseite, und Dober dankte es seinem Trainer Pacult prompt mit dem Goldtor in der 77. Minute.
KSV nahe an der Führung
Davor waren allerdings auch die aufopfernd kämpfenden Kapfenberger der Führung einige Male ganz nahe gekommen, so etwa in der 9. Minute, als Alar nach einem weiten Abschlag von Goalie Wolf und einer Kopfball-Verlängerung von Schmid völlig freistehend an Rapids Schlussmann Payer scheiterte. Neun Minuten später zeigte der Hütteldorfer Goalie nach einer Freistoßflanke von Heinz Unsicherheiten und ließ den Ball fallen, im anschließenden Getümmel brachten die Kapfenberger den Ball aber nicht im Tor unter.
Bei den Gästen war vom Glanz der rauschenden Europacup-Nacht gegen den HSV über weite Strecken nichts zu sehen. Erstmals ernsthaft geprüft wurde Wolf in der 33. Minute bei einem Hofmann-Schuss, fünf Minuten danach vereitelte der KSV-Keeper mit seiner Parade bei einem Kavlak-Schuss die bis dahin beste Chance Rapids.
Riesenchance auch in Hälfte zwei
Drei Minuten nach Wiederanpfiff versiebten die Kapfenberger ihre größte Möglichkeit im gesamten Spiel. Alar ließ auf der rechten Seite Eder schlecht aussehen, allerdings brachte Scharrer danach das Kunststück zustande, den Querpass aus zwei Metern am leeren Tor vorbeizubugsieren. In der Folge wurde die Feldüberlegenheit von Rapid immer eklatanter, große Torchancen blieben jedoch aus. Bezeichnenderweise war es dann auch ein Weitschuss, der die Grün-Weißen auf die Siegerstraße brachte - Dober donnerte den Ball im zweiten Versuch aus über 20 Metern unter die Latte.
Das sagten sie nach dem Spiel
Werner Gregoritsch (Kapfenberg-Trainer): "Wir waren über weite Strecken ebenbürtig, wenn nicht besser und haben viele Torchancen gehabt. Die Chance von Scharrer muss ein Tor sein. Wir haben gegen die beste Mannschaft Österreichs sehr gut mitgehalten, aber wir hätten einen Punkt verdient. Beim Tor war es Pech, dass der Ball wieder genau auf den Fuß von Dober zurückgesprungen ist. Es gibt andere Situationen, wo man über Fair Play reden kann, aber nicht bei dieser. Es ist bitter, dass wir aus unseren Heimspielen keine positiven Ergebnisse geholt haben, obwohl wir gute Leistungen bieten. Ich stehe auf meine Spieler, die sind sich heute die Zunge aus dem Hals gelaufen."
Peter Pacult (Rapid-Trainer): "Kapfenberg hat es uns so schwer gemacht wie wir dem HSV, sie haben die Räume eng gemacht und wir haben die Bälle leicht verloren. Es wird in dieser Situation bei Dober keinen Spieler der Welt geben, der bei dieser Situation abbricht. Wir sind momentan ein gut harmonierendes Team. Dass es nach den letzten Erfolgen schwer wird und wir immer die Gejagten sind, ist klar. Man muss sich jede Woche neu beweisen. Wir fahren glücklich mit diesen drei Punkten nach Hause, weil das Tor relativ spät gefallen ist, aber wir hätten auch schon in den Spielen davor einige Male einen Sieg verdient. Bei Dober ist es kein Zufall, dass er den Ball so trifft, er übt das permanent im Training."
Andreas Dober (Siegestorschütze für Rapid): "Ich habe beim ersten Schuss mitbekommen, dass Fukal zu Boden gegangen ist, aber ich habe mir gedacht, diese Schussmöglichkeit lasse ich mir nicht entgehen. 99 Prozent der Spieler hätten den Ball in dieser Situation nicht hinausgeschossen. Kapfenberg hat es uns schwer gemacht, aber unser Sieg war verdient."
Fußball-tipp3-Bundesliga (8. Runde):
Kapfenberger SV Superfund - SK Rapid Wien 0:1 (0:0). Franz-Fekete-Stadion, 6.250, SR Schörgenhofer.
Tor: 0:1 (77.) Dober.
Gelbe Karten: Osoinik bzw. Jelavic, Katzer.
Kapfenberg: Wolf - Gansterer, Rauscher, Fukal, Osoinik - Schmid (64. Kozelsky), Scharrer, Majstorovic, Sencar (85. Hüttenbrenner) - Heinz (76. Felfernig) - Alar.
Rapid: Payer - Dober, Eder, Soma, Katzer - Kavlak (63. Drazan),
Heikkinen, Hofmann, Pehlivan, Boskovic (54. Salihi) - Jelavic.
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