Gegen Web-Zensur

Ehemalige Prostituierte gründet Sex-Partei

Web
20.11.2008 11:41
Gegen ein geplantes Gesetz der australischen Regierung zur Blockierung pornografischer Websites formt sich Widerstand - in Gestalt der ehemaligen Prostituierten Fiona Patten. Diese rief jetzt gemeinsam mit dem Verband der australischen Porno-Industrie eine eigene Sex-Partei ins Leben, um gegen die Zensur von Sex zu protestieren. Gefeiert wurde die Gründung der Sex-Partei am Donnerstag stilecht am Rande einer Erotikmesse in Melbourne.

"Sex ist eine wundervolle Sache, der Grund warum wir geboren werden und zudem verantwortlich für eine Menge Spaß und Erfüllung in unserem Leben", schreibt die Parteivorsitzende auf der offiziellen Website der "Australian Sex Party" (siehe Infobox). Sex sei zudem unterhaltend, fesselnd und ein fundamentales Bedürfnis der Menschheit, heißt es weiter. "Und dann kommen die Politiker und versuchen dieses Verhalten durch Gesetze zu unterbinden", kritisiert Patten.

Die ehemalige Prostituierte spielt damit auf ein geplantes Gesetz der australischen Regierung zur Filterung "ungeduldeter Webinhalte" an. Die zuständige Telekommunikationsbehörde Australian Communications and Media Authority (ACMA) hat bereits damit begonnen, eine entsprechende Blacklist zusammenzustellen, auf der alle zu blockierenden Seiten aufgelistet werden sollen. 

Wie die australische Tageszeitung "Herald Sun" berichtet, hat die Behörde bislang rund 1.300 Webadressen für die Filterliste ausgemacht. Im Rahmen eines ersten Testlaufs im Dezember sollen aber bis zu 10.000 Seiten blockiert werden. Betroffen sind vor allem Seiten mit kinderpornografischem, aber auch anderem "ungewollten" Material. 

Proteste gegen "Great Wall of Australia"

Während von Seiten der Regierung damit argumentiert wird, dass der Testlauf notwendig sei, um "eine Filterlösung einzuführen, die für australische Familien effizient, effektiv und einfach zu nutzen" sei, hat das Bekanntwerden der entsprechenden Pläne in der Öffentlichkeit heftige Proteste ausgelöst. Kritiker werfen der Regierung schon jetzt vor, eine "Great Wall of Australia" nach chinesischem Vorbild errichten zu wollen. 

Die Regierung behaupte zwar, nur "ungewolltes und illegales Material" filtern zu wollen. "Im Endeffekt kann aber niemand genau sagen, welche Seiten auf der Blacklist landen werden", kritisiert etwa Colin Jacobs von der nationalen Bürgerrechtsgruppe Electronic Frontiers Australia. (pte/krone.at)

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