Teenager gefoltert
Jugendlichem wochenlang der Schlaf entzogen
In den drei Wochen vor dem Besuch eines kanadischen Regierungsvertreters in Guantanamo sei der damals 17-jährige Omar Khadr nie länger als drei Stunden an einem Ort gewesen, heißt es in einem Bericht aus dem kanadischen Außenministerium, der aufgrund einer richterlichen Anordnung im Juni dem Anwalt Khadrs übergeben werden musste.
"In Drei-Stunden-Abständen wurde er zu einem anderen Zellblock gebracht, womit ihm ein ununterbrochener Schlaf nicht möglich war", heißt es in dem Bericht, den der Anwalt Dennis Edney am Mittwoch öffentlich machte.
Im Alter von 15 Jahren inhaftiert
Khadr soll im Oktober vor ein Militärgericht gestellt werden. Er wird beschuldigt, nach einem Gefecht in Afghanistan eine Granate auf US-Truppen geschleudert und dabei einen Soldaten getötet zu haben. 2002 wurde er im Alter von 15 Jahren gefangen genommen.
Verstoß gegen Völkerrecht
Im Juni befand ein kanadischer Richter, dass die Behandlung Khadrs durch die US-Streitkräfte gegen völkerrechtliche Anti-Folter-Bestimmungen verstoßen habe. Die jetzt veröffentlichten Dokumente sollten Edney zufolge den kanadischen Premierminister Stephen Harper dazu veranlassen, in Washington auf die Freilassung Khadrs zu dringen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.