Bauen mit der Natur
Ein Fertighaus von Mutter Erde
Entwickelt wurde das schmucke Einfamilienhaus in mehreren Haus-Modellvarianten von unseren deutschen Nachbarn, genauer gesagt von der Göttinger Ideenschmiede „esendo“. Zur fachlich-professionellen Unterstützung holte man sich zusätzlich den bekannten deutschen Öko-Architekten Prof. Klaus-Dieter Luckmann.
Interessant ist bei diesem Fertighaus-Projekt aber nicht nur der Einsatz von Lehm in vorgefertigten Bauteilen, sondern auch der (gelungene) Versuch einer kompromisslosen Umsetzung einer konsequent durchdachten Bio-Bauweise: Lehm, Kalk, Holz, Schilf, keine Kunststoff-Vergütungen, keine Lösungsmittel, keine Bauchemie – eingesetzt werden nur 100% naturreine Roh-Baustoffe.
Neu: Vorfertigung der Bauteile
Die neuen Bio-Häuser aus Lehm sind Holzrahmenbauten, die mit Lehmbausteinen ausgefüllt werden. Die Grundbaustoffe bestehen also aus Holz, Lehm und Ton, wobei über 80% der Masse aus Lehm besteht.
Als echten Durchbruch bezeichnet „esendo“, dass es dank dieser Lehm-Massiv-Bauweise nun möglich ist, die einzelnen Bauteile vorzufertigen. Die Vorteile der neuen Trockenbauweise für den Bauherrn: Die Bauzeit selbst beträgt nur mehr drei Monate und statt der üblichen 15.000 Liter Wasser werden bei diesem Herstellungsverfahren nur 600 Liter verbraucht. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für die Menschen, die in dem Haus wohnen: Nässe in einem Haus bedeutet auch immer Schimmelgefahr und die wird damit so gut wie ausgeschlossen.
Darüber hinaus soll die Lehm-Massivbauweise im Fertighausgewand nicht nur ein ausgesprochen angenehmes Raumklima bieten, sondern auch einen besonderes hochwirksamen Schutz vor E-Smog sichern.
Lehm als Baumaterial
Grundsätzlich ist Lehm eines der weit verbreitesten und meist genutzten Baumaterialien und kommt in fast allen Teilen der Erde vor. Die ältesten – kulturgeschichtlich bedeutsamen - Lehm-Bauten wie etwa in Ägypten aus dem Reich der Pharaonen sind rund 3.200 Jahre alt und seitdem wurden keine Reparaturen daran durchgeführt.
Tatsächlich wird dem Lehm eine Reihe von positiven Eigenschaften nachgesagt:
- Lehm ist schadstofffrei und hautfreundlich
- Zur Aufbereitung und Verarbeitung wird sehr wenig Primärenergie benötigt
- Lehm reguliert die Luftfeuchte und ist diffusionsfähig
- Trockener Lehm wirkt antibakteriell und abweisend gegen Schädlinge
- Lehm konserviert Holz
- Lehm ist vollständig recyclebar
- Lehm speichert Wärme
- Lehm bindet Schadstoffe
- Lehm ist ein guter Feuerschutz
Besonders hervorgehoben wird auch das besonders angenehme und gesunde Raumklima in Bauten aus Lehm. Bei Hitze bleibt das Lehmhaus angenehm kühl, im Winter dagegen schützt Lehm auch vor zu trockener Raumluft.
Hochwertige Innenraumgestaltung
Abgesehen vom Baumaterial Lehm wurde das gesunde Öko-Konzept beim „esendo“-Haus aber auch in der Innenraumgestaltung umgesetzt: Naturfarben, Vollholz- und Terracota-Böden, naturreine Lehm- und Kalkputze sowie Holzkastenfenster runden die Zielsetzung des gesunden „Bio-Hauses ohne Etikettenschwindel“ ab.
Wandheizungen und Heizleisten sollen eine behagliche Strahlungswärme erzeugen; abgeschirmte Kabel, Zentralstaubsauger, Sonnenkollektoren sowie eine Regenwassernutzungsanlage gehören zur Standard-Ausstattung der Fertighäuser aus Lehm.
Auch bei uns verfügbar
Das Bio-Lehm-Fertighaus soll laut Auskunft der Produzenten nicht nur unseren deutschen Nachbarn vorbehalten werden, sondern auch in heimischen österreichischen Gefilden errichtet werden können.
Besonders viel Wert wurde auf ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis gelegt – und das scheint gelungen zu sein. Laut Angaben schlägt sich das „esendo“-Bio-Lehm-Haus – je nach Ausbaustufe – zwischen 800 und 1.600 Euro pro Quadratmeter zu Buche (schlüsselfertig, Angaben für Deutschland.)
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