Nach 28 Jahren

McLaren-Präsident Ron Dennis hört auf

Sport
16.04.2009 14:43
McLaren-Präsident Ron Dennis zieht sich mit sofortiger Wirkung aus dem Formel-1-Geschäft zurück. Das gab der Rennstall am Donnerstag bekannt. Teamchef Martin Whitmarsch übernimmt von Dennis, der künftig die ausgegliederte Sportwagen-Sparte "McLaren automotive" leitet, die Gesamtverantwortung der Rennsport-Abteilung von McLaren. "Niemand hat mich gebeten, diesen Schritt zu tun. Es war meine Entscheidung", versicherte Dennis.

Britische Zeitungen hatten spekuliert, Dennis sei wegen seiner angeblichen Verwicklung in die Lügen-Affäre um Weltmeister Lewis Hamilton und das McLaren-Mercedes-Team zu dem Schritt gezwungen. Hamilton und der inzwischen entlassene Sportdirektor Dave Ryan waren nach dem Saisonstart in Australien der Falsch-Aussage überführt worden. Dennis, der bis März Teamchef war, soll dort Einfluss auf Ryan genommen haben.

Der 61-Jährige, der insgesamt 28 Jahre das britische Formel-1-Team geführt hatte, bezeichnete den Zeitpunkt seines Rückzugs als puren Zufall. McLaren-Mercedes muss sich wegen der Lügen-Vorwürfe am 29. April vor dem FIA-Weltrat verantworten. Der streitbare Dennis räumte ein, dass weder FIA-Chef Max Mosley noch Formel-1-Boss Bernie Ecclestone "unglücklich über meine Entscheidung" sein werden.

Bereits seit der Spionage-Affäre in der Kritik
Schon wegen seiner Rolle in der Spionage-Affäre um Datenklau bei Ferrari, die 2007 in eine Rekord-Geldstrafe von 100 Millionen Dollar und den Abzug aller Konstrukteurs-Punkte mündete, war Dennis erheblich in die Kritik geraten. "Ich habe immer hart für McLaren in der Formel 1 gekämpft", betonte Dennis.

Haug bedankt sich
Formel-1-Partner Mercedes hält als Hauptanteilseigner 40 Prozent am Gesamtunternehmen, dessen Vorstandsvorsitzender vom 1. Juni an Richard Lapthorne wird. Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug bedankte sich bei Dennis für die in elf Jahren gemeinsam gewonnenen vier WM-Titel und 58 Grand-Prix-Siege: "Ron und sein Team schrieben mit McLaren eine beispielhafte Erfolgsgeschichte, und dass es dabei auch sportliche Rückschläge gab - und jetzt aktuell auch gerade gibt - ist in diesem so hartumkämpften Sport leider nicht zu vermeiden." Damit vermied es auch Haug sorgfältig, beim Rücktritt des Urgesteins einen Zusammenhang zur Lügen-Affäre herzustellen.

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