Schlotternde Knie

Strache: “Andrea ist mein Lebensmensch”

Adabei
25.08.2012 17:00
Neben einem heftigen Facebook-Skandal und vor dem ORF-"Sommergespräch" gibt sich Heinz-Christian Strache von seiner privaten Seite: Er will heiraten. Ein Interview über seine private Wahl.

"Schatzi!", flötet die attraktive Blondine, als sie beim "Krone"-Fototermin über den Parkplatz von Schloss Wilhelminenberg stöckelt: "Trägst du mir bitte meine Schuhe?" Schon ist Strache galant zur Stelle und packt an. Er nimmt seiner Lebensgefährtin die Tasche mit den fast 400 Euro teuren Elisabetta-Franchi-High-Heels ab, die Teil einer Luxus-Kollektion sind, die Andrea Eigner neuerdings in ihrer eigenen Boutique in Wien anbietet.

ORF-Interviewer Armin Wolf würde Augen machen, wie babyleicht es für sie ist, den Rechten mit links kleinzukriegen. Zugegeben, auch wir sind von der neuen Seite des FPÖ-Chefs einigermaßen überrascht. Das deutsche Magazin "Der Spiegel" kürte Strache kürzlich zu einem der "zehn gefährlichsten Politiker Europas".

Davon ist beim "Krone"-Termin wenig zu merken: Strache busselt, herzt und hält Händchen. Zwischen hektischen Terminen zum Kärnten-Aufstand und eilig einberufenen Pressekonferenzen zu Stronach, Euro-Rettung und Spindelegger, "dieser grauen Maus", will Strache zuletzt sogar noch Zeit gefunden haben, seiner um 15 Jahre jüngeren Lebensgefährtin in zahlreichen Nacht- und Wochenendschichten beim Putzen und Einräumen ihrer neu eröffneten Innenstadt-Boutique zu helfen.

"Andrea ist mein Lebensmensch"
Einer der "Top-Ten-Gefährlichsten" beim Putzen und Räumen? Für ihn das Selbstverständlichste der Welt. "Ich habe in Andrea meinen Lebensmenschen, meinen Herzensmenschen gefunden. Ich wünsch' mir, mit dieser Frau mein Leben verbringen zu dürfen", legt der Mann, den seine Fans "HC" nennen, im "Krone"-Interview sogar noch nach und erklärt seine private Wahl.

Der raue Blaue gilt als einer, der mit seinem Gefühlsleben medial sparsam umgeht. Umso mehr verblüfft der plötzliche Überschwang. Seit seiner Scheidung von Daniela, der Tochter von Rindfleisch-König Plachutta, mit der ihn zwei Kinder verbinden (Tristan, 10, und Heidi, 12), hatte er die öffentliche Kommentierung seines Privatlebens komplett eingestellt. Nicht mal einen Beziehungsstatus gibt er seinen 120.000 Facebook-"Freunden" gegenüber an. Dafür aber sein Lieblingszitat, ganz große Worte: "Wenn die Liebe dir winkt, folge ihr, sind ihre Wege auch steil und schwer. (Khalil Gibran)"

Als er auf seiner durch einschlägige Karikaturen und Kontakte zeitweise belasteten Seite kürzlich auch ein romantisches Foto mit seiner Andrea postete, geriet die Fangemeinde vor Verzückung aus dem Häuschen: "Um diese Frau beneiden dich sicher viele!", tippselte einer. "Dieses Paar bringt den Glanz verloren geglaubter Tage zurück", ein anderer – fast schon an Bully Herbigs Sisi-und-Franzl-Ironie grenzend.

Fünf Jahre glücklich
Seit sechs Jahren ist der Oppositionsführer nun schon mit der 27-jährigen Betriebswirtin und Neo-Unternehmerin Andrea Eigner liiert, genau genommen eigentlich fünf, die mehr als einjährige Beziehungspause nicht eingerechnet.

Kennengelernt hat man einander standesgemäß beim Partymachen im Club in der Babenberger Passage. Strache: "Ich weiß es noch genau: Es war der 18. Oktober 2006. Andrea hat ihren Geburtstag gefeiert. Ich war sofort fasziniert von ihrem offenen, fröhlichen Wesen. Bei mir war es so was wie Liebe auf den ersten Blick. Ich hab ihr meine Nummer gegeben." Und dann geschah erst mal nichts. "Na super, hab ich mir gedacht. Da gibst du ihr die Nummer, hast ihre leider nicht und hörst wahrscheinlich nie wieder was." Nach drei langen Tagen dann endlich: eine SMS, von IHR. Man verabredet sich zum Kaffee in der Mariahilfer Straße. Fast zwei Monate dauert die Anbahnung.

"Krone": Andrea, wie war es, als Sie mit HC Strache nach Hause gekommen sind?
Andrea Eigner: Meine Eltern hat es umgehauen. Mit einem Politiker konnten sie nicht sehr viel anfangen.

"Krone": Es lief aber nicht immer harmonisch. Nach drei Beziehungsjahren haben Sie sich getrennt. Warum?
Heinz-Christian Strache: Es war eine schwierige Phase. Wir hatten kaum Zeit füreinander. Ich war bis spät in der Nacht bei Terminen, Andrea ist abends allein daheim gesessen. Sie hat es als Lieblosigkeit missverstanden. Wir hatten nicht mal mehr das gemeinsame Aufstehen und Schlafengehen. Es war nur noch ein Nebeneinander-her-Leben, viel Leere.
Eigner: Zum dauernd allein Warten war ich aber noch zu jung. Nach dem BWL-Studium wollte ich nach Australien, wieder frei und ungebunden sein, Erfahrungen sammeln.
Strache: Für mich war das schlimm. Ich bin in ein tiefes emotionales Loch gefallen. Plötzlich war da alles: Liebeskummer, Wut, Tränen, Trauer und Enttäuschung. Das hat viel Kraft gekostet. Aber ich habe in dieser Zeit gelernt loszulassen. Obwohl ich noch jeden Tag an sie gedacht und mich gefragt hab', was sie wohl grad tut. Nach gewisser Zeit sind wir beide jedoch neue Partnerschaften eingegangen.

"Krone": Und wie kamen Sie dann doch wieder zusammen, nach über einem Jahr?
Eigner: Als ich aus Australien zurückgekommen bin, hab' ich mich bei ihm gemeldet, weil er mir gefehlt hat.
Strache: Das war schon ein besonderer Moment, als plötzlich ihr Name wieder auf dem Handy-Display aufgeleuchtet hat. Wir hatten in der Beziehungspause beide festgestellt, wie sehr wir einander fehlen. Obwohl wir eigentlich beide neue Beziehungen eingegangen waren, hatten wir einander vermisst. So einfach, wie sich das jetzt anhört, war der Neubeginn aber nicht. Es gab viel aufzuarbeiten, zu verzeihen und die Beziehungen mit unseren anderen Partnern abzuschließen. Wir mussten um unsere Liebe wirklich kämpfen und haben das toll hingekriegt. Wahre Liebe findet sich, hält durch, verzeiht. Liebe ist die größte Kraft. Ob privat oder im Beruf. Liebe ist das Einzige, wofür es sich im Endeffekt zu leben lohnt.

"Krone": In dieser neuen Rolle sind Sie einem richtig fremd. Andrea, wie nennen Sie ihn? "HC", wie seine Freunde?
Eigner: Nein, ich sag Christian und manchmal (lacht) Schatzi.
Strache: Und sie ist "mein Engel"!

"Krone": Andrea, wie gehen Sie damit um, wenn er kritisiert wird?
Eigner: An das hab ich mich gewöhnt. Im Alltag sind die Reaktionen eher positiv. Da wollen die Leute ein Foto, ein Autogramm oder rufen nur: "HC! Super!" Nur wenn wir essen sind, und plötzlich setzt sich wer dazu, das hab' ich nicht so gern. Denn manchmal will ich ihn ja auch für mich.

"Krone": Was verbindet Sie? Reden Sie daheim über Politik?
Strache: Nein, das versuchen wir auszuklammern. Obwohl Andrea eine schonungslose Kritikerin ist. Das schätze ich sehr an ihr. Wir kochen gemeinsam, tauchen auf den Malediven, interessieren uns für Mode, machen Sport und lachen viel. Ich hab' in ihr meinen Herzens- und Lebensmenschen gefunden. Ich wünsche mir, mit dieser Frau mein Leben verbringen zu dürfen, Familie und Kinder zu haben, gemeinsam alt zu werden.

"Krone": Das klingt nach einem Heiratsantrag. Andrea sagt, dass das auch ihr Traum sei und sie auch schon ein Kleid gesehen habe.
Eigner (unterbricht): Ja, aber nur eins für die Party!
Strache: Heiraten ist etwas sehr Privates. Das machen wir sicher ohne Öffentlichkeit! Nur für uns. Jetzt muss Andrea erst mal ihr Geschäft aufbauen.

"Krone": Werden Sie dann so richtig um Andreas Hand anhalten?
Strache: Wenn es mal so weit ist, werd ich es sehr ernst nehmen. Ich will auch kirchlich heiraten und werde mit schlotternden Knien beim Schwiegerpapa um ihre Hand anhalten.

"Krone": Wohnen Sie zusammen?
Strache: Tageweise. Jetzt suchen wir was Gemeinsames im Grünen. Mit zwei Kinderzimmern.

"Krone": Zwei Kinderzimmer?
Strache: Das hätten wir eigentlich schon so geplant irgendwann. Und ein Gästezimmer.

"Krone": Sie haben aus ihrer />Strache: Patchwork erfordert viel Großzügigkeit von allen. So einfach, wie heutzutage oft dargestellt, ist es nicht. Es gilt, die wenige Zeit behutsam einzuteilen. Ich war jetzt mit meinen Kindern auf Ibiza, meine Mutter war auch mit. Sie gehört voll zur Familie. Sie hat mich alleine großgezogen. Vor ihr habe ich größte Hochachtung. Andrea ist für ein paar Tage nachgekommen. Ich bedanke mich täglich, dass ich meine Lieben hab' und wir alle gesund sind. Ich weiß, dass das nicht selbstverständlich ist.

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(Bild: kmm)



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