Löschung vertagt

MegaUpload-Daten laut Anwalt noch zwei Wochen sicher

Web
31.01.2012 10:28
Am Montag wurde bekannt, dass bereits am Donnerstag ein großer Teil jener Inhalte, die auf den Filehoster MegaUpload hochgeladen wurden, gelöscht werden könnte. Nur wenig später gibt es nun Entwarnung: Die Daten seien noch mindestens zwei Wochen lang sicher, so MegaUpload-Anwalt Ira Rothken. Den Inhalten - ob legal oder nicht - droht die Löschung, da die externen Firmen, auf deren Servern die Daten gespeichert sind, nicht mehr bezahlt werden können.

Seit der Schließung von MegaUpload durch das FBI am 20. Jänner ist die Seite blockiert, Nutzer können auf ihre Daten nicht mehr zugreifen. Ob dies für Privatpersonen oder Firmen noch möglich sein wird, ist weiterhin unklar.

Immerhin scheinen zwei der wichtigsten Serverbetreiber - Carpathia und Cogent - bereit, die Löschung der auf ihren Geräten befindlichen Daten um zwei Wochen aufzuschieben. Die Firmen hätten diesem Zeitplan zugestimmt, so Anwalt Rothken via Twitter. So könne MegaUpload mit den USA an einem Vorschlag arbeiten.

Anwalt beklagt möglichen Beweisverlust
Rothken hatte am Montag gewarnt, schon am Donnerstag könnten die zwei Serverbetreiber damit beginnen, Daten zu löschen. Dies gehe aus einem Schreiben der zuständigen Staatsanwaltschaft an die Anwälte hervor. Betroffen seien mindestens 50 Millionen MegaUpload-Kunden. Die Schuld gab Rothken den US-Ermittlungsbehörden. Diese hätten sämtliche Konten des Unternehmens gesperrt, somit könnten die externen Firmen nicht mehr bezahlt werden. Das sei nicht nur für die Kunden problematisch, sondern auch für MegaUpload selbst, schließlich stellten die Daten Beweisstücke zur Verteidigung dar.

Kunden auf guten Willen der Serverbetreiber angewiesen
Wie die US-Behörden zur möglichen Vernichtung der Daten stehen, ist weiterhin unklar. Im Brief der Staatsanwaltschaft hieß es Nachrichtenagenturen zufolge, man habe einige ausgesuchte Dateien als Beweise kopiert. An den Servern selbst und den weiteren Daten habe man aber kein Interesse. Wer Zugriff auf seine Daten haben wolle, müsse sich direkt mit den Serverbetreibern in Verbindung setzen. Ob diese allerdings bereit sind, einzelne der Milliarden Datenpakete zu übermitteln - und ob ihnen das überhaupt erlaubt wäre, ist jedoch fraglich.

Sammelklage gegen FBI angedroht
Bereits vergangene Woche wurde bekannt gegeben, dass Vertreter der Piratenpartei im spanischen Katalonien wegen der MegaUpload-Abschaltung eine Sammelklage gegen die US-Bundespolizei FBI anstreben (siehe Infobox). Dieser werde "nicht angemessener Umgang mit persönlichen Daten" vorgeworfen.

Urheberrechtsverstöße vorgeworfen
MegaUpload soll zuletzt rund 50 Millionen Besucher pro Tag gezählt haben. Über den Datentausch-Dienst wurden von urheberrechtlich geschützten Inhalten wie Filmen und Musik bis hin zu Arbeitsunterlagen und Familienfotos verschiedenste Inhalte geteilt. Seit MegaUpload vom Netz genommen wurde, protestieren Nutzer ebenso wie die Hackergruppe Anonymous gegen das Vorgehen des FBI. Von den sieben verhafteten MegaUpload-Vorgesetzten - darunter der deutsche Gründer Kim "Dotcom" Schmitz - befinden sich mittlerweile zwei auf freiem Fuß. Schmitz bleibt wegen angeblicher Fluchtgefahr jedoch bis auf Weiteres in Neuseeland hinter Gittern.

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