Mythos Kerzenlicht
Winterzauber Kerzenlicht
Ein relaxtes Vollbad im Kerzenlicht, eine gemütliche Jause im Schein der Teelichter, ein romantischer Abend mit edlem Kerzenglanz. Kerzenlicht gilt nicht nur beim Rendezvous als Stimmungsmacher Nummer 1, sondern mit seinem sanften Schein ganz allgemein als wahres „Licht-Wundermittel“ mit schier unbegrenzten Einsatzmöglichkeiten.
Ist aber alles nicht wahr. Sagt die Wissenschaft, die das Phänomen Kerzenlicht im gleißend-grellen Scheinwerferlicht der körperlich nachweisbaren hormonellen Veränderungen im Körper betrachtet.
Warum wir uns bei Kerzenlicht wohl fühlen
Zwar wird Kerzenlicht als angenehm empfunden, da das blendarme und spektral aufgeliederte Licht von Kerzen lediglich niedrigste Anpassungsleistungen vom Muskelapparates des Auges fordert und in leichtem Umfang zur Entspannungswahrnehmung beiträgt. In seinen unmittelbaren körperlich nachweisbaren Wirkungen (z.B. hormonelle Veränderungen wie etwa erhöhte Serotoninausschüttung) unterscheidet es sich aber kaum von jeder anderen Lichtquelle, ob hell oder gedimmt.
Warum wir uns aber trotzdem, und ganz unbeeindruckt von diesen Erkenntnissen, bei Kerzenlicht so wohl und entspannt fühlen, liegt zum einen an dem, was wir von Kindheit an gelernt haben, zum anderen an den Begleitumständen der Situationen, in denen wir Kerzenlicht so richtig genießen.
In unserem Kulturkreis wird das Licht der Kerzen von klein auf mit besonderen und meist erfreulichen Situationen verbunden. Das aber, sagt die Wissenschaft, sind gespeicherte Eindrücke und nicht die Wirkung der Kerzen selbst, und folgert daher ziemlich logisch: Kerzen auf dem Weihnachtsbaum verhindern selten die Streitereien unter dem Baum.
Hinzu kommt noch, dass wir heute mit dem Anzünden der Kerzen stets ein kleines Ritual verbinden: Wer sich ein Vollbad im Kerzenlicht gönnt, wird meist auch die passende Musik und das entsprechende entspannende Getränk damit verbinden.
Reiche Auswahl
Trotzdem, Wissenschaft hin, Wissenschaft her und so einleuchtend das alles klingt: Kerzenlicht wird einfach als schönes und vor allem als besonders sanftes, „weiches“ Licht empfunden. Mit ganz spezifischen, vor allem optischen, Qualitäten. So gibt es Unmengen von Abhandlungen über die zum Teil erstaunliche Wirkung von Kerzenlicht in der Malerei und Fotografie.
Schön ist aber nicht nur das Licht, sondern sind auch die Kerzen selbst, die es heute in unterschiedlichsten Materialien, Farben und Formen zu erwerben gibt. Von purstem Kitsch bis zur Designerkerze - der Auswahl sind so gut wie keine Grenzen gesetzt.
Als Kerzenwachs diente früher Bienenwachs, heute meist Stearin oder Paraffin. Stearin wird seit Beginn des 19. Jahrhunderts meist zu etwa 80-100% aus pflanzlichen Fetten (Palmfett oder Kokosfett) hergestellt, der Restanteil sind tierische Fette (Rindertalg oder sonstige Fette). Paraffin wird seit ca. 1830 aus Erdöl gewonnen. Stearinkerzen werden also aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt. Kritisiert wird bei ihnen allerdings manchmal, dass zur Anlage von Kokos- und Palmölplantagen der tropische Regenwald gerodet wird.
Die „Königin“ unter den Kerzen ist aber nach wie vor die aus reinem Bienenwachs, die auch beim Abbrennen und noch unmittelbar nach dem Auslöschen einen wunderbar angenehmen, natürlich-herben „Honigduft“ verbreitet. Leider ist sie aber auch um einiges teurer.
Vorsicht bei Duftkerzen! Hier kann man es richtig übel erwischen und wer nicht ganz besonders auf Qualität achtet, dem bleibt oft nur mehr das Aufreißen der Fenster. Die Auswahl ist nicht einfach, denn der Duft der Kerze kann sich beim Abbrennen selbst stark verändern.
Tipps zum Umgang mit Kerzen
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