Kindergarten & Co

Wie deinem Kind der Abschied weniger schwer fällt

Leben
30.12.2009 18:09
Die Tür ist noch nicht einmal richtig ins Schloss gefallen, da beginnen die Tränen schon in Sturzbächen zu fließen und dein Kind wird von lautstarken Heulkrämpfen geschüttelt. Es ist Ausdruck der Angst, dass Mama und Papa nicht wieder kommen. Denn manche Kinder sind dermaßen an ihre Eltern gewöhnt, dass auch nur das kurze Abgeben bei Familienmitgliedern oder einem Babysitter eine mittlere Katastrophe ist, von einem Tag im Kindergarten ganz zu schweigen. Wie du dein Kind an diese Auszeiten gewöhnen kannst, erfährst du hier.

Bindung ist wichtig
Die enge Bindung eines kleinen Kindes an zwei oder drei Bezugspersonen ist sehr wichtig, da es für das Baby das Überleben sichert: Die Bezugspersonen, meist Mama und/oder Papa, versorgen das Kleine mit Nahrung, Liebe und sorgen für seine Sicherheit. Daher bricht bei einem Kind meist starke Verunsicherung aus, wenn die Bezugspersonen nicht verfügbar sind. Es fühlt sich im ersten Moment im Stich gelassen und muss erst lernen, dass es nicht verlassen wurde, nur weil Mama oder Papa nun für einige Zeit nicht bei ihm sind.

Gewöhnung
Je früher du dein Kind auch an andere Personen gewöhnst, desto eher bleibt es auch mal bei den Großeltern oder seiner Tante, wenn du einen Termin wahrnehmen musst. Hierfür muss dein Kind lernen, dass du es nicht im Stich lässt, sondern verlässlich wiederkommst. Es geht darum, Vertrauen aufzubauen. Gib dein Kind auch anderen Familienmitgliedern zum Halten, zum Aufpassen, wenn du beispielsweise kochst oder deine Hände frei brauchst. Dabei ist wichtig, dass du selbst entspannt bist. Denn spürt dein Kind, dass du besorgt bist, ob es in guten Händen ist, dann wird es unruhig und das äußert sich in weinen und Abwehrreaktionen. Merkt dein Kind dagegen, dass es ganz normal und in Ordnung ist, wenn sich auch andere um es kümmern und du auch immer für es da bist, wenn es dich braucht, dann ist der erste Schritt gemacht.

Kleine Auszeiten
Verlasse immer wieder kurz das Zimmer, während jemand anderer auf dein Kind achtgibt. Winke ihm kurz zu, und sage: „Ich bin gleich wieder da.“. Anfangs für ein paar Minuten, für eine halbe Stunde, später auch länger. So lernt dein Kind, dass du auch wirklich wiederkommst, wenn du dich verabschiedest. Beginnt es zu weinen, solltest du es noch einmal in den Arm nehmen, aber dann bestimmt sagen, dass du wirklich gleich wieder kommst – und dann auch gehen. Das ist am Anfang zwar hart, aber nur so lernt dein Kind, dass jeder Abschied nur kurz währt – du kommst schließlich immer wieder. Meist beruhigt sich dein Kind, sobald du aus der Tür gegangen bist. Aber auch wenn es etwas länger dauert: Es ist wichtig, dass du konsequent bleibst. Denn nur so kann der Lernprozess voranschreiten. Denn gerade, wenn dein Kind müde ist, kann es länger dauern, bis es sich wieder beruhigt. Doch das ist in Ordnung, es ist ein Zeichen eines natürlichen Abnabelungsprozesses – Konsequenz daher wichtig. Schließlich ist es auch für dich angenehmer, wenn du dein Kind mit der Zeit beruhigt bei jemand anderem lassen kannst.

Kindergarten
Ist es dann wirklich soweit, dass dein Kind in den Kindergarten kommt, dann gilt es, sehr behutsam zu sein. Bleibe anfangs noch da, verabschiede dich nicht überhastet, sondern nimm dir genug Zeit für eine ordentliche Verabschiedung. Sag deinem Kind, dass du es lieb hast und dass du es am Nachmittag wieder abholst. Lächle es an, umarme es und verabschiede dich. Je gestresster du bist, desto schwieriger der Abschied, da dein Kind deine Unruhe spürt. Es kann auch helfen, die erste Viertel- bis halbe Stunde noch dabei zu bleiben, damit dein Kind sich nicht alleine gelassen fühlt. Wenn dein Kind wirklich unruhig bleibt, dann wird dich der Kindergarten ohnedies anrufen – auch für dich besteht somit kein Grund zur Sorge. Führt dein Kind immer einen Riesenzirkus auf, sobald du gehen willst, dann ist es vielleicht wirklich noch zu früh für den Kindergarten. Gerade kleinere Kinder sind beispielsweise bei einer Tagesmutter oder in der Krippe besser aufgehoben, da hier die Atmosphäre durch die kleinere Gruppengröße angenehmer ist.

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(Bild: kmm)



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