Ganz gezielt nutzen die Web-Kriminellen laut Bericht intuitive menschliche Verhaltensweisen aus, um an ihr Ziel zu gelangen. Neugier, Gewinnsucht oder eine hohe Dringlichkeit sind entscheidende Motive für das gewünschte Benutzerverhalten. Doch auch Sorglosigkeit, Naivität und vorschnelles Vertrauen in eine vermeintliche Autorität spielen nach Meinung von McAfee eine Rolle.
Um ihre Opfer zu täuschen, greifen Internetbetrüger immer tiefer in ihre psychologische Trickkiste und punkten mit Vortäuschung (z.B. Smishing) oder Vertrautheit (z.B. Phishing). Der Aufforderung "Klicken Sie hier, um Ihren Gewinn abzuholen" oder "Klicken Sie hier, um unangenehme Überraschungen zu verhindern" können sich nur wenige Nutzer entziehen. Damit werden die Nutzer zum Öffnen von E-Mail-Anhängen, zum Anklicken eines Links oder zur Eingabe persönlicher Informationen veranlasst.
Die Betrüger suchen dabei gezielt nach den psychologischen "Hotspots" und Auslösemechanismen der potenziellen Opfer. Sie recherchieren etwa die Schlagzeilen nach emotional aufrüttelnden Meldungen oder beunruhigenden Weltereignissen. Nicht zuletzt profitieren Cyberkriminelle auch vom steigenden Selbstdarstellungsdrang im Netz. Die MySpace- und Facebook-Generation, die an häufige und informelle Nutzung von E-Mail und regelmäßige Site-Updates gewöhnt ist, stelle die Legitimität von E-Mails oder Links oft nicht in Frage. Die Folge sind Benutzer, die ahnungslose Opfer von Phishing-Betrug und ID-Diebstahl werden.
Und wer ist besonders gefärdet?
Professor Clive Hollin: "Wenn die Begleitumstände passen, sprich: die Botschaft ausreichend überzeugend ist und auf eine kritische Kombination von situativen und persönlichen Faktoren trifft, dann fallen die meisten Menschen auf irreführende Informationen herein. Das gilt für erfahrene und unerfahrene Computerbenutzer gleichermaßen: Naivität mag zwar eine Teilerklärung sein, aber auch besonnene Benutzer können getäuscht und durch irreführende Botschaften beeinflusst werden."
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