Josef Moser für Kurz

“Angebot für jene, die das Land verändern wollen”

Österreich
17.08.2017 11:52

Mit dem Ex-Rechnungshofpräsidenten und langjährigen Vertrauten des verstorbenen Kärntner Landeshauptmanns Jörg Haider, Josef Moser, hat ÖVP-Chef Sebastian Kurz die vorderen Plätze seiner Bundesliste für die Nationalratswahl komplettiert. Als dezidiertes Angebot an FPÖ-Wähler sieht sich Moser nicht: "Ich sehe mich als Angebot für die, die Österreich verändern wollen", betonte Moser, der von 1992 bis 2002 FPÖ-Klubdirektor im Parlament war.

"Wir wollen einen sparsamen Umgang mit Steuergeld sicherstellen", außerdem brauche es mehr Transparenz und Effizienz im Staat - dafür stehe Moser, so Kurz. Es sei notwendig, das Land "zukunftsfit bzw. enkelfit" zu machen, pflichtete Moser bei.

"Österreich hat ein Effizienzproblem"
Österreich habe kein Einnahmen-, sondern ein Effizienzproblem, bemühte Moser ein Mantra aus seiner Zeit als Rechnungshof-Chef zwischen 2004 und 2016. Es sei sehr viel Potenzial da, das Geld der Steuerzahler effizienter einzusetzen und den Staat bürgernäher zu machen. Es gebe bereits genug Vorschläge, "Tun ist gefragt". Es sei eine "große Freude", dass Moser sein Team verstärke, frohlockte Kurz bei der Präsentation am Donnerstag. Der Rechnungshof sei eine der Institutionen, die das größte Vertrauen genießen, sagte er.

Moser als Finanzminister?
Der Frage, ob Moser Finanzminister werden soll, wollte Kurz nicht vorgreifen - zuerst seien die Wähler am Wort. Auch Kurz will Moser nicht als explizites Angebot an freiheitliche Wähler sehen: Es gehe ihm nicht darum, gewissen Gruppen Angebote zu machen oder "Klientelpolitik" zu betreiben, versicherte Kurz. Er richte sich nicht an eine einzelne Wählergruppe. Anfangs durchaus kritisch beäugt, hatte sich Moser als RH-Präsident letztlich einen Ruf als überparteilicher Kontrollor erarbeitet. Eine ÖVP-Mitgliedschaft strebt Moser offenbar auch jetzt nicht an: Er wolle weiterhin "Äquidistanz" und "Gesprächsfähigkeit" zu allen Parteien wahren, erklärte Moser.

Einst von Strache als Hofburg-Kandidat umworben
Der frühere blaue Klubdirektor wurde vor der Bundespräsidentenwahl von der FPÖ als Kandidat umworben. Auch diesmal habe er Angebote von verschiedenen Seiten in Aussicht gehabt, sagte Moser. Er habe sich für Kurz entschieden, weil dieser den RH-Prüfern immer offen gegenüber gestanden und ein "verlässlicher und ehrgeiziger Partner" sei, der bereit sei, die Strukturen aufzubrechen. Auf den Hinweis, dass die ÖVP seit Jahrzehnten in der Regierung sitze, und die Frage, ob da (in Sachen Staatsreform) nicht einiges verschlafen worden sei, meinte Moser, man sehe dies an verschiedenen Kennzahlen - aber Kurz sei gewillt, Maßnahmen zu setzen, zeigte sich Moser überzeugt, dass die "Versäumnisse" bald aufgeholt werden könnten.

ÖVP-Bundesliste: Kurz vor Köstinger und Moser
Mit Moser stehen nun die vorderen Plätze auf der schwarzen Bundesliste fest. Die Kandidaten wurden in den vergangenen Wochen etappenweise medienwirksam vorgestellt. Hinter Kurz, Generalsekretärin Elisabeth Köstinger und Moser tritt auf Platz vier die langjährige ORF-Burgenland-Moderatorin Gaby Schwarz an. Der ehemalige Grün-Politiker Efgani Dönmez kandidiert auf dem fünften Platz, dahinter Opernball-Organisatorin Maria Großbauer und der Mathematiker Rudolf Taschner. Auf dem achten Platz der Bundesliste steht die Salzburger Personalunternehmerin Tanja Graf, auf Platz neun der Wiener Landespolizeivizepräsident Karl Mahrer und auf Platz zehn die ehemalige Stabhochspringerin Kira Grünberg.

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