Fünf Tage vor Wahl

Zwei Terrorverdächtige in Frankreich verhaftet

Ausland
18.04.2017 20:27

Fünf Tage vor der Präsidentschaftswahl in Frankreich sind zwei Verdächtige wegen mutmaßlicher Anschlagspläne festgenommen worden. Die beiden Männer mit französischer Staatsbürgerschaft wurden am Dienstag in der südfranzösischen Großstadt Marseille gefasst. Bei Wohnungsdurchsuchungen wurden Schusswaffen und drei Kilo Sprengstoff gefunden, wie Anti-Terror-Staatsanwalt Francois Molins am Dienstag in Paris mitteilte.

Laut Molins wurde der gefundene Sprengstoff TATP auch bei den Pariser Terroranschlägen vom November 2015 von islamistischen Gewalttätern verwendet.

IS-Fahne bei Hausdurchsuchung gefunden
Die Ziele der festgenommen Terrorverdächtigen von Marseille seien noch nicht klar, so Molins. Bei der Durchsuchung sei auch eine IS-Fahne gefunden worden. Innenminister Matthias Fekl bezeichnete die beiden Festgenommenen, die "in den kommenden Tagen einen Anschlag auf französischem Boden geplant" hätten, als "radikalisierte Männer" im Alter von 23 bzw. 29 Jahren. Die Formulierung "radikalisierte Personen" wird in Frankreich in der Regel für Islamisten benutzt. Nähere Angaben zu dem geplanten Anschlag machte Fekl nicht, die Ermittlungen würden noch andauern.

Hollande: "Bemerkenswerter Erfolg"
Präsident Francois Hollande sprach von einem "bemerkenswerten Erfolg" der Sicherheitsbehörden. Die rechtspopulistische Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen und das Umfeld des parteilosen Kandidaten Emmanuel Macron bestätigten der Nachrichtenagentur AFP, ihren Sicherheitsdiensten seien am vergangenen Donnerstag Fotos der beiden Verdächtigen übergeben worden.

Bei den konservativen Republikanern von Francois Fillon hieß es, seine Sicherheitsleute seien am Freitag über "erwiesene Risiken" für den Kandidaten informiert worden. Demnach verstärkte das Innenministerium die Sicherheitsvorkehrungen für eine Wahlkampfveranstaltung Fillons im südfranzösischen Montpellier an diesem Tag. Eingesetzt wurden unter anderem Scharfschützen.

Innenminister: "Terrorrisiko höher als je zuvor"
In Frankreich wird am Sonntag die erste Runde der Präsidentschaftswahl abgehalten. Sie findet wegen der Anschlagsgefahr unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen statt. Gleiches gilt für die Wahlkampfveranstaltungen. Das Terrorrisiko bleibe "höher als je zuvor", warnte Innenminister Fekl. Bei den beiden Wahlrunden am 23. April und 7. Mai werden mehr als 50.000 Polizisten und Soldaten im Einsatz sein.

Frankreich wurde seit Anfang 2015 von einer Reihe islamistischer Anschläge mit insgesamt 238 Todesopfern getroffen. Seit den Pariser Anschlägen vom 13. November 2015 gilt in dem Land der Ausnahmezustand.

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