Völlig pleite

Sturm Graz hat Konkurs angemeldet

Fußball
23.10.2006 11:25
Nach dem Scheitern der Verhandlungen zwischen Sturm Graz und der Finanzprokuratur hat Vereins-Rechtsanwalt Georg Muhri Montag früh am Grazer Handelsgericht einen Insolvenzantrag übergeben. Gleichzeitig wurde ein Antrag auf Zwangsausgleich sowie ein Ersuchen um Weiterführung des Spielbetriebs eingebracht. Die Entscheidung über den Fortbetrieb des Klubs soll in acht bis zehn Tagen fallen.

Laut Konkursrichter Elmar Schneider ist das erste Gläubigertreffen für 7. November angesetzt. Genau einen Monat später, am 7. Dezember, findet die Berichts- und Prüfungstagsatzung statt.

Die Verbindlichkeiten dürften sich nach vorläufiger Schätzung des Alpenländischen Kreditorenverbandes (AKV) und des Kreditschutzverbandes von 1870 (KSV) auf rund 8,6 Millionen Euro belaufen, worin laut AKV Verbindlichkeiten bei der Finanz von 3,2 Millionen Euro aufgenommen wurden.

Finanzamt fordert Millionen von Sturm
Ein eigenes Kapitel sind die Forderungen der Finanz an Sturm, wegen denen die Finanzprokuratur den Konkursantrag gegen den Verein eingebracht hatte. Hier sind 1,246 Millionen Euro unstrittig, das heißt sowohl vom Verein als auch der Finanz anerkannt. Rund 3,2 Millionen Euro seien laut AKV als "strittige Finanzamtverbindlichkeiten vorläufig" aufgenommen worden, wobei der Klub selbst diese Verbindlichkeiten bestreitet. Die Summe der Passiva beläuft sich - inklusive der strittigen 3,2 Millionen Euro - auf 8,635 Millionen Euro. In Summe errechneten AKV und KSV eine Überschuldung des Vereins von 5,2 Millionen Euro.

Von der Insolvenz sind insgesamt 45 Dienstnehmer betroffen, davon 27 Spieler, 13 Angestellte und fünf Arbeiter. Der 1909 gegründete Verein bestand zuletzt aus 1.875 Mitgliedern, wovon 562 stimmberechtigt sein dürften, so die Kreditschützer. Kopf des Vereins ist ein Vorstand mit acht Mitgliedern, dessen Präsident seit 1992 Hannes Kartnig ist.

Kartnig denkt nicht an Rücktritt

"Das ist wohl der schwerste Gang meiner bisherigen Karriere", meinte Kartnig mit Tränen in den Augen. An einen vorzeitigen Rücktritt denkt er aber nicht: "Ich verlasse kein sinkendes Schiff. Ich hoffe, dass wir aus der Sackgasse rauskommen."

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(Bild: KMM)



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