Wieder unterwegs

Radfahren mit Baby – was Sie beachten sollten!

Leben
03.08.2016 09:00

Viele junge Eltern freuen sich schon, wenn sie endlich mit ihrem Baby gemeinsam sportlich aktiv sein können. Viele Sportarten lassen sich auch mit dem kleinen Schatz ganz wunderbar wieder ausüben, sodass alle Spaß daran haben und sich wohlfühlen. So etwa auch das Radfahren. Worauf Sie achten müssen und was ab wann sinnvoll ist, erfahren Sie hier.

Fahrradfahren ist auch mit Baby durchaus schon möglich und kann ein Spaß für die ganze Familie sein. Die Sicherheit und Gesundheit des Babys muss jedoch an allererster Stelle stehen. Daher ist falscher Ehrgeiz und zu frühes Losstarten nicht angebracht. Man liest, sieht und hört immer wieder von Eltern, die ihren Säugling von klein an im Tragetuch oder in der Babytrage auf dem Fahrrad mitnehmen. Das ist jedoch in höchstem Maß gefährlich, da das Kind bei einem Sturz keinen Schutz hat, und sollte daher jedenfalls unterlassen werden. In Österreich gibt es derzeit folgende zulässige Arten, ein Kind mit dem Fahrrad mitzunehmen: auf einem Kindersitz, der hinter dem Sattel montiert ist, oder in einem Radanhänger. Ebenfalls zulässig ist die Mitnahme in einer sogenannten Transportbox, sofern diese mit einem geeigneten Gurtsystem ausgestattet ist.

Wie alt muss mein Baby sein, damit ich es mitnehmen kann?
Die Frage ist weniger, wie alt Ihr Baby sein muss, als, wie weit seine Entwicklung vorangeschritten ist. Bei Babys, die noch nicht frei sitzen können, ist der Radanhänger die einzige mögliche Variante. Wichtig ist aber auch hier, dass Ihr Baby sein Köpfchen schon selbst halten kann. Denn auch in einem Radanhänger ist das Kind einer relativ großen Stoßbelastung bei kleinen Unebenheiten ausgesetzt. Die Nackenmuskulatur muss daher schon gut ausgeprägt sein, damit keine Schädigungen für die Wirbelsäule entstehen. Das ist bei den meisten Kindern im Alter von etwa vier Monaten der Fall. Sind Sie sich nicht sicher, ob Ihr Kind schon so weit ist, befragen Sie am besten den Kinderarzt. Davor gibt es keine Möglichkeit, ein Baby sicher mit dem Fahrrad mitzunehmen. Kann Ihr Baby schon frei sitzen, kann es auch in einem Kindersitz am Rad mitgenommen werden.

Welche Transportvariante ist empfehlenswert?
Nach aktuellem Erkenntnisstand ist die Mitnahme eines Babys bzw. Kleinkindes im Radanhänger die sicherste Variante. Für Babys gibt es bei den meisten Anbietern einen Babyeinsatz, der verwendet wird, bis das Kind frei sitzen kann. Dieser Einsatz hat meist die Form einer Hängematte und wird am Anhängergestell innen montiert. Dadurch befindet sich das Baby in einer halb liegenden Position und die Stöße werden durch die Aufhängung etwas besser abgefangen. Das Baby ist im Anhänger vor Wind, Wetter und Insekten gut geschützt. Auch hat es bei Unfällen eine etwas bessere Knautschzone um sich herum als in einem Kindersitz. Ein weiterer Vorteil ist, dass zusätzliches Gepäck im Stauraumfach des Anhängers mitgenommen werden kann. Zudem ist der Radanhänger die einzige Möglichkeit, mehrere Kinder gleichzeitig mitzunehmen.

Nachteil des Anhängers ist, dass das Fahrverhalten doch deutlich anders ist als ohne Anhänger: Die größere Spurbreite muss einberechnet werden. Ebenso muss auf Bodenunebenheiten besonders Bedacht genommen werden, damit der kleine Schatz nicht zu stark durchgeschüttelt wird. Und das zusätzliche Gewicht macht sich bei Steigungen deutlich bemerkbar. Für längere Fahrten in der Stadt sollte der Anhänger ebenfalls nicht verwendet werden, da sich das Kind genau auf Höhe der Auspuffgase befindet. Auch muss erwähnt werden, dass Anhänger relativ teuer sind: Unter 300 Euro sind Einsteigermodelle nicht zu haben. Wer seinem Kind zuliebe Wert auf eine sehr gute Federung legt, muss mit etwa 600 Euro rechnen. Es kann sich daher auszahlen, sich um gebrauchte Modelle umzusehen.

Was ist beim Radausflug mit Baby im Anhänger zu beachten?
Testen Sie das Vehikel zuerst ohne Ihrem Baby. Legen Sie einen vollen Rucksack hinein, um das Gewicht zu simulieren, und fahren Sie eine Teststrecke ab. Beobachten Sie, wie sehr der Hänger wackelt, wie er sich bei Kurven verhält und wie sich Ihr Bremsweg verlängert.

Wenn Sie Ihr Kind mit dabei haben, sollten Sie immer wieder einen Kontrollblick zu ihm machen, ob es ihm gut geht. Vor allem, wenn Ihr Baby einschläft, muss das Köpfchen eventuell zusätzlich gestützt werden. Ein kleines Nackenstützkissen für Babys kann hier gute Dienste leisten. Auch eine kleine Activity-Spirale oder sonstiges Spielzeug kann im Anhänger gut für Ablenkung sorgen.

Beachten Sie, dass Ihr Kind dem Fahrtwind ausgesetzt ist, und decken Sie es je nach Witterung mit einer leichten oder kuscheligen Decke zu. Auch Häubchen oder im Herbst bzw. Winter dann auch Handschuhe sollten angezogen werden, falls es zieht. Umgekehrt ist im Sommer zu beachten, dass die Temperaturen im Anhänger schnell steigen, da die Luft nicht so gut zirkulieren kann. Suchen Sie daher schattige Touren aus und legen Sie die Fahrtzeiten möglichst in die Morgenstunden. Denn bei über 25 bis 30 Grad kann Ihr Baby zu weinen beginnen, weil es anfängt zu überhitzen. Je nach Ausstattung des Fahrradanhängers kann ein zusätzlicher Sonnenschutz in Form eines Sonnensegels sinnvoll sein. Denken Sie auch daran, Ihr Baby mit Sonnencreme einzucremen, damit es vor den UV-Strahlen geschützt ist.

Zusätzlich sollten Sie immer einen Ersatzschlauch für die Anhänger-Reifen sowie ein Reparatur-Kit und eine Luftpumpe mitführen. Denn auch Anhänger sind vor Radpannen nicht gefeit.

Geeignete Routen
Gerade mit Baby sollten Sie darauf achten, dass Sie auf asphaltierten, möglichst glatten Wegen unterwegs sind. Denn schon kleinste Erschütterungen können Ihr Kind ziemlich durchbeuteln. Zusätzlich sollte die Route möglichst schattig verlaufen, damit Ihr Baby nicht überhitzt. Bedenken Sie auch, dass stärkere Steigungen für Sie sehr anstrengend werden können, und lassen Sie diese bei den ersten Ausfahrten eher noch weg.

Mehr Infos zum Fahren mit Anhänger finden Sie auf den Seiten des Kuratoriums für Verkehrssicherheit.

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(Bild: kmm)



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