Ungeliebte Vitamine

Kinder an Gemüse gewöhnen – so klappt’s!

Leben
08.01.2015 15:03
Kinder brauchen eine ausgewogene Ernährung, um fit zu sein und zu gesunden Erwachsenen zu werden. Dazu ist Obst und Gemüse unverzichtbar – doch der liebe Nachwuchs will das nicht immer einsehen. So ist der Kampf um den Gemüsegenuss am Essenstisch oft tägliches Programm. Wie Ihr Kind die Vitaminkost schätzen lernt, erfahren Sie hier.

Woher kommt die Abneigung?
Kinder bauen ihr volles Geschmacksempfinden innerhalb der ersten sieben Lebensjahre langsam auf. Die Grund-Geschmackseindrücke umfassen dabei nach heutigem Stand süß, sauer, salzig, bitter und umami – ein japanischer Begriff für deftige, herzhafte Geschmackseindrücke. Ganz allgemein gesagt schützen diese Geschmacksempfindungen Ihr Kind davor, Essen zu sich zu nehmen, das sie aus irgendeinem Grund (noch) nicht vertragen. Für Babys ist daher vor allem Süßes entscheidend: Süß signalisiert, dass das Nahrungsmittel ungefährliche Kohlehydrate enthält. Je bitterer eine Speise schmeckt, desto eher wird Ihr Kind verweigern, da hier erst gelernt werden muss, ob diese Speise nicht vielleicht giftig ist. Auch Saures wird nicht so gerne zu sich genommen. Leicht salzige Speisen werden bei Kleinkindern in der weiteren Entwicklung dann gerne gegessen.

Gemüse passt oft geschmacklich noch nicht in das "angenehme" Spektrum Ihres Kindes. Das kann auch daran liegen, dass Sie noch kein Gemüse gefunden haben, das Ihrem Kind schmeckt. Denn meistens ist es so, dass Kinder nicht generell kein Gemüse mögen, sondern einfach vorerst nur bestimmte Arten verweigern. Das kann daran liegen, dass das Gemüse zu hart oder zu weich ist oder einen komischen Geschmack hat. Probieren Sie daher einfach mal quer durch den Gemüsegarten unterschiedliche Arten und auch unterschiedliche Zubereitungsarten aus. Geben Sie Gemüsesorten mit süßlichem Geschmack den Vorzug, da diese eher akzeptiert werden, wie beispielsweise Karotten, rohe Zuckererbsen, Mais, Paprika oder Kohlrabi.

Wie können Sie Ihrem Kind Gemüse schmackhaft machen?
Zunächst sollten Sie herausfinden, in welcher Form Ihrem Kind Gemüse am besten schmeckt. In der Regel essen Kinder Gemüse lieber roh als gekocht. Gemüse muss ja nicht immer gekocht werden, es kann auch geknabbert und statt Chips genascht werden. Einfach Karottenstreifen oder Gurkenstreifen schneiden, einen leckeren Sauerrahmdip dazu reichen und vielleicht kommt Ihr Kind so auf den Geschmack.

Wenn Ihr Kind knackiges Gemüse nicht mag, können Sie das Gemüse auch mit einem Mixstab pürieren und als Suppe servieren oder als Sauce. Auch können Sie Gemüse in den Reis mischen oder Kartoffelpuffer mit eingebackenem Gemüse zubereiten. Weiters hilft es, wenn Sie Ihr Kind beim Einkaufen mit aussuchen lassen, welches Gemüse auf den Tisch kommt, und es Ihnen beim Kochen helfen darf.

Versuchen Sie, das Gemüseessen zu einem Erlebnis werden zu lassen: Formen Sie bunte Gesichter oder kleine Häuschen mit den unterschiedlichen Gemüsearten. Denn je lustiger und farbenfroher der Teller aussieht, desto mehr Spaß wird Ihr Kind am Gemüseessen haben.

Sie können auch den Teddy Ihres Kindes auf den Plan treten lassen, der Ihrem Kind gut zuredet und ihm vorschwärmt, wie gut Gemüse ist. Sprechende Stofftiere können bei Kindern oft Wunder wirken.

Leben Sie Ihrem Kind auch selbst vor, wie gut Gemüse schmeckt: Ein bunter Salatteller zum Abendessen, ein Gemüseaufstrich aufs Brot. Erklären Sie Ihrem Kind auch, warum Sie die gesunde Kost mögen: Es macht Sie fit und Sie bleiben gesund. Das ist auch wichtig für Ihr Kind, denn wenn es krank ist, dann kann es nicht mit seinen Freunden spielen.

Wenn Ihr Kind Gemüse isst, loben Sie es dafür, um das positive Verhalten zu fördern. Sollte alles nichts helfen und Ihr Kind verweigert weiterhin jegliche Vitaminaufnahme, können Sie immer noch auf andere Vitaminlieferanten ausweichen. Kartoffeln oder Obst können eine Alternative sein.

Kein Zwang!
Besonders wichtig ist jedoch, dass Sie Ihr Kind niemals zum Gemüseessen zwingen. Denn durch den Zwang steigt die Ablehnung Ihres Kindes nahezu ins Unermessliche – eine Trotzreaktion ist unvermeidlich. Denken Sie einfach nur daran, wie es Ihnen geht, wenn Sie etwas unfreiwillig tun – Ihre Begeisterung wird nicht unbedingt groß sein, Sie suchen nach Gründen, um davon möglichst schnell wieder wegzukommen. Genau dasselbe passiert bei Ihrem Kind

Beachten Sie auch, dass der Prozess des Gewöhnens an Gemüse ein längerer ist. Denn es dauert, bis Ihr Kind mit den unterschiedlichen Gemüse-Arten vertrauter wird. Das geht am schnellsten, je öfter Sie sie zubereiten. Menschen müssen eine Speise oft bis zu sieben Mal kosten, bevor sie sagen können, ob sie ihnen wirklich schmeckt. Daher sollte Ihr Kind einfach immer wieder ein bisschen kosten – früher oder später kommt es auf den Geschmack.

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(Bild: kmm)



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