AfD-Interna erbeutet

Anonymous Austria hackte offenbar deutsche Partei

Web
22.10.2014 09:15
Die Hackergruppe Anonymous Austria hat sich offenbar Zugang zu sensiblen Daten der deutschen Partei Alternative für Deutschland (AfD) verschafft. Die Gruppe habe auf verschiedenen Internetseiten die Daten von Kunden des parteieigenen Goldhandels veröffentlicht, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Auch soll sie interne Emails erhalten haben.

Die Partei bestätigte einen Hackerangriff. "Es saß jemand auf dem Server, der E-Mails mitlesen konnte." Es seien mutmaßlich nicht nur einzelne Mails gelesen worden. "Wir gehen davon aus, dass das politisch motiviert war", sagte Parteisprecher Christian Lüth. In den Emails befinden sich laut "FAZ" Anträge auf Parteiausschlussverfahren und Gerüchte über das Privatleben von Parteimitgliedern.

Die rechtskonservative Partei will mit dem Verkauf von Goldbarren und -münzen ihre Parteifinanzen sanieren und hofft, zwei Millionen Euro zu erlösen. Die Daten einer zweistelligen Zahl an Kunden seien aber kompromittiert. "Der Server wird derzeit von Sicherheitsbeamten überprüft", sagte der Sprecher. Unklar ist bisher, ob der oder die Hacker von außen eindrangen oder ob ein Maulwurf in der AfD aktiv wurde. "Das ist noch nicht abschließend geklärt", sagte der Sprecher.

Hacker nutzten Heartbleed-Lücke
Auf Twitter äußerte sich Anonymous Austria zustimmend zu den Veröffentlichungen. Ein Vertreter der Hackergruppe mit dem Pseudonym "The Dude" sagte, die Gruppe habe für ihre Angriffe den sogenannten Heartbleed-Bug ausgenutzt. Dabei handelt es sich um einen Programmierfehler in einer weltweit häufig genutzten Verschlüsselungstechnik für Internetverbindungen namens SSL. Die AfD hat gegen den oder die Täter Anzeige erstattet.

Auf Anfrage hieß es aus dem österreichischen Innenministerium, gegen die Hackergruppe werde in anderen Anliegen ermittelt. Auch die neuen Vorwürfe seien bekannt und das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung stehe mit den deutschen Behörden in Verbindung, so Ministeriumssprecher Karl-Heinz Grundböck.

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