Nach 260-m-Sprung

Mexikanische Polizei sucht Felix Baumgartner

Ausland
01.02.2006 17:56
Neuer Ärger für Felix Baumgartner: Der österreichische Extremsportler und Adrenalin-Junkie wird von der mexikanischen Polizei gesucht. Der Grund: Er ist mit einem Fallschirm vom höchsten Gebäude Lateinamerikas in die Tiefe gesprungen und hat für den Sprung aber nur die Erlaubnis der Eigentümer des rund 260 Meter hohen Torre Mayor und nicht die der Polizei eingeholt, heißt es.

Baumgartner selbst war diese Nachricht neu, wie er im Telefonat mit der APA sagte. "Die Polizei hat mich noch nicht erreicht", so der Salzburger am Dienstagabend. "Mir hat hier noch niemand mitgeteilt, dass ich gesucht werde."

Seinen Sprung, bei dem er 30 Sekunden in der Luft war, mehrere Sekunden davon im freien Fall, bereut der Österreicher trotz des verwirrenden Nachspieles nicht. "Für mich war es wahnsinnig spannend, weil dieser Turm den weltweit höchstgelegenen Absprungspunkt bietet." Der Torre Mayor liegt in einer Höhe von 2.500 Meter - "dort war die Luft und der Luftwiderstand sehr dünn."

Das Spektakel verfolgten etwa 500 Schaulustige und, wie Baumgartner selbst sagt, die komplette mexikanische Presse. Nach der Landung vor etwa 500 Zuschauern habe der Salzburger dann ein Auto bestiegen und sei mit Freunden zum Feiern davongefahren, berichteten mexikanische Medien.

Baumgartner springt seit seinem 20. Lebensjahr. Für 2007 plant er ein richtig großes Projekt - "es ist aber noch zu früh, um darüber zu sprechen."

Weltmeister der BASE-Jumper
Der 36-Jährige, der in der Szene des so genannten BASE-Jumping - dem Fallschirmspringen von festen Objekten - als Weltmeister gehandelt wird, kann bereits auf eine stattliche Anzahl an Gebäuden verweisen, von denen er sich in die Tiefe gestürzt hat, darunter auch die 452 Meter hohen Petronas-Towers in Kuala Lumpur und die Christus-Statue in Rio de Janeiro.

Außerdem hatte sich der Salzburger auch in die 190 Meter tiefe Mamet-Höhle im kroatischen Velebit-Nationalpark geworfen. Ein gefährliches Unterfangen. Baumgartner damals zur Krone: "Hätte ich ihn zu früh geöffnet, wäre ich mit Sicherheit gegen die Felswand geprallt. Wäre ich zu spät dran gewesen, hätte ich zu wenig Zeit zum Öffnen gehabt." Aber, wie soll es auch anders sein, Baumgartner landete sicher und konnte damit einen weiteren Erfolg für sich verbuchen.

Turbulenzen am Panama-Kanal
Seine Leidenschaft für verbotene Fallschirmsprünge hat Baumgartner aber auch nicht erst einmal in Turbulenzen gebracht: Er war - just zum 3. Jahrestag der Anschläge vom 11. September - heimlich auf die streng bewachte Brücke über den Panama-Kanal geklettert und gesprungen. Schwer bewaffnete Militärs verhafteten ihn. Baumgartner dazu: "Die machen eine regelrechte Staatsaffäre daraus." Baumgartner und Kameramann David Unterberg kletterten, als Arbeiter verkleidet, die 108 Meter hohe "Puente de las Am". "Wir wurden verhaftet, 14 Stunden vom Geheimdienst verhört und unter Hausarrest gestellt", so Baumgartner damals.

Vor Gericht haben dann 40 (!) Zeugen gegen Baumgartner ausgesagt. Der Extremsportler, der in einem Hotel in der Stadt Diablo unter Hausarrest gestellt wurde: "Ich hatte ein sehr ungutes Gefühl." Kein Wunder, denn auch der US-Geheimdienst CIA war auf den Plan getreten, der Baumgartner als "nationales Sicherheitsrisiko einstufte". Doch es war alles gut ausgegangen, Baumgartner durfte nach Hause zurückkehren.

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