Die Lärche ruft: Österreichs Alpen feiern ihren goldenen Riese als Baum des Jahres.
Sie steht hoch oben auf den Alpenhängen, trotzt Wind, Schnee und Frost. Ihre Nadeln leuchten im Herbst golden, bevor sie dem Winter weichen. Die Lärche, Baum des Jahres 2026, ist mehr als Holz und Schönheit. Sie schützt den Boden, spendet Lebensraum und inspiriert Menschen seit Jahrhunderten. Wir folgen ihren Spuren durch Österreichs Hochplateaus und Täler.
Ein Baum, der Geschichten schreibt
Die Lärche (Larix decidua) ist kein gewöhnlicher Baum. Sie wächst bis zu 45 Meter hoch, manche Exemplare sogar über 50 Meter, und kann bis zu 1.000 Jahre alt werden. Mit ihren lichten Kronen lässt sie Licht auf den Waldboden fallen, fördert Unterwuchs und bietet vielen Tieren Schutz. Vögel, Insekten und Rehe - sie alle profitieren von diesem alpinen Riesen.
Bundesforste-Chef Andreas Moser betont: „Die Lärche ist ein wahrer Allrounder. Sie schützt unsere Hänge vor Erosion, stabilisiert Böden und liefert gleichzeitig wertvolles Holz. Ein Baum, der sowohl für die Natur als auch für die Menschen unverzichtbar ist.“
Goldene Nadeln im Herbst
Nur die Lärche wirft ihre Nadeln ab. Im Herbst verfärben sie sich goldgelb, bevor sie zu Boden sinken und wertvollen Humus bilden. Dieses natürliche Timing schützt den Baum vor Winterstress und nährt den Waldboden. Wanderer, die durch lichter Lärchenwald spazieren, erleben ein Farbenmeer, das in dieser Intensität nur wenige Bäume bieten können.
Dr. Gerhard Heilingbrunner, Umweltlegende und Chef des Kuratorium Wald, unterstreicht: „Die Lärche ist ein Symbol für Anpassungsfähigkeit und Widerstandskraft. Sie zeigt uns, wie eng Natur und Mensch miteinander verbunden sind.“
Fester Schutzwald zwischen Fels und Schnee
In Höhen von 1.000 bis 2.200 Metern trotzt die Lärche den Naturgewalten. Frost, Schneebruch, Steinschlag – sie meistert alles. Ihre robusten Stämme stabilisieren Hänge und schützen Dörfer, Straßen und Wege. Forstwirtschaftlich ist sie hoch geschätzt: Ihr Holz ist langlebig, witterungsbeständig und vielseitig verwendbar. Moser ergänzt: „Ohne die Lärche wären viele alpine Landschaften verletzlicher. Sie ist ein Schutzschild der Alpen – und das seit Jahrhunderten.“
Kulturgeschichte im Baumkleid
Seit Jahrhunderten verknüpfen Menschen Lärchenwälder mit Viehweiden und nutzen die lichtdurchfluteten Flächen für Landwirtschaft. So entstand eine Symbiose zwischen Natur und Mensch, die das Vorkommen der Lärche in vielen Regionen förderte. Ihre Samen dienen Vögeln als Nahrung, die Nadeln nähren den Boden - ein lebendiges Netzwerk zwischen Mensch, Tier und Wald.
Heilingbrunner erklärt: „Wer die Lärche betrachtet, versteht sofort ihre Bedeutung: sie ist Lebensraum, Rohstoff und Kulturträger zugleich. Sie verbindet Generationen.“
Ein Jahr für den Riesen der Alpen
2026 steht die Lärche im Rampenlicht: als Baum des Jahres, Symbol für Widerstandskraft, Schönheit und alpine Ökologie. Wer genau hinsieht, erkennt nicht nur ihre majestätische Erscheinung, sondern auch ihre Rolle als Hüterin der Alpenlandschaften. Wer die Lärche besucht, geht nicht nur durch einen Wald - er betritt ein lebendiges, pulsierendes Ökosystem voller Geschichten, Farben und leiser Stimmen der Natur.
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