Damen ohne Bart

Frau Nikolaus ist heuer mit Chauffeurin unterwegs

Oberösterreich
06.12.2025 11:20

Zwei Damen mischen als Heilige Pasching auf. Ohne Bart und mit lobenden Worten verteilen Frau Scharinger und Frau Weinberger Sackerl.

Volle weiße Bärte, eine Mitra, der Bischofsstab – der Nikolaus sieht heute aus wie damals. Mit einem kleinen Unterschied. Unter der Verkleidung des Heiligen stecken zwei Damen. Gertrud Scharinger versorgt heute den Kindergarten, den Hort und die Spielgruppe in Pasching mit Geschenken, Gerlinde Weinberger macht Hausbesuche. „Ich ziehe mich vor den Kindern an, die kleinen fürchten sich sonst. Denn der Nikolaus ist schon eine beeindruckende Gestalt“, sagt Frau Scharinger. Die den Kindern Bildern zeigt, eine Geschichte erzählt und jeden einzelnen segnet. Mandarinen, Äpfel, Nüsse, ein bisschen Schokolade. Mehr gibt’s nicht. Es steht der Heilige als Helfer in der Not im Vordergrund. Es kommt nicht aufs Schenken, sondern auf die Botschaft an. „Es ist trotzdem nicht mehr wie früher, wo die Kinder vom Nikolaus belehrt werden.“

Beim Anziehen wird sich gegenseitig geholfen.
Beim Anziehen wird sich gegenseitig geholfen.(Bild: Markus Wenzel)

Acht Familien im 15-Minuten-Rhythmus
„Ich gehe zu den Familien, in etwa acht am Abend, im 15-Minuten-Takt. Ich habe deshalb auch eine Fahrerin als Assistentin, die mir dann auch die Sackerl reicht. Alleine würde ich das nicht schaffen. Es ist schon auch anstrengend, diese Montur ist ganz schön schwer und man kommt schnell ins Schwitzen. Ich bekomme bei der Haustür dann einen Zettel gereicht, wo zum Beispiel oben steht, dass der kleine Maxi mehr auf seine Mama hören soll. Das kann ich dann leider nicht lesen und sage eher: ,Schön Maxi, dass du so auf deine Mama hörst’“, lacht Frau Weinberger. Die nur lobende Worte für die Kinder findet.

In den „Klamotten“ gerät man schnell ins Schwitzen.
In den „Klamotten“ gerät man schnell ins Schwitzen.(Bild: Markus Wenzel)

Statt mahnender Worte gibt's Komplimente
Oft fallen die Packerl recht groß aus. Eine Playstation als Geschenk ist keine Seltenheit mehr. Was Frau Weinberger nicht gut findet. „Das ist zu viel, aber es steht mir nicht zu, darüber zu urteilen.“ Dass der Nikolaus mittlerweile schön öfter eine Frau ist, ist bei den Kindern kein Thema. 

Komplimente und Bewunderung
Und auch was anderes hat sich geändert. In der Tradition des Nikolausfestes wurde dieser oft moralisierend eingesetzt: ein großer, strenger Bischof, der mahnt und beurteilt. Bei den beiden Damen stehen Komplimente und Bewunderung im Vordergrund.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt