Unheimliche Serie

Bankomatsprengungen: Sechs weitere Täter gefasst

Österreich
03.12.2025 10:01

Sie hielten mit spektakulären Sprengungen unzähliger Bankomaten das ganze Land in Atem, seit März schlägt die „AG Bankomat“ jedoch gegen die Bankomatsprenger-Banden aus den Niederlanden zurück. Nach einer Festnahmewelle im November wurden am Dienstag erneut sechs Personen festgenommen. 

Am Freitag krachte es erneut. In den frühen Morgenstunden wurden die Anwohner der Gemeinde Aschbach-Markt in Niederösterreich aus dem Schlaf gerissen. Die beiden Täter entkamen laut Augenzeugenberichten mit Motorrollern vom Tatort, die Bankfiliale blieb indes völlig verwüstet zurück. Im Bundeskriminalamt weiß man, von wo aus die hochprofessionell agierenden kriminellen Banden agieren. 

Auch im Kremser Stadtzentrum krachte es Ende Oktober.
Auch im Kremser Stadtzentrum krachte es Ende Oktober.(Bild: zVg)

„AG Bankomat“ mit neuem Erfolg
Seit 1. März 2005 werden die Polizeikräfte gebündelt, um der unheimlichen Serie an Bankomatsprengungen in ganz Österreich endlich ein Ende zu setzen. Die „AG Bankomat“ unterstützt dabei die Landeskriminalämter, besteht aus Ermittlern aus Wien, Niederösterreich, der Steiermark, Oberösterreich und Salzburg. Nun konnte die Arbeitsgruppe einen neuen Erfolg für sich verbuchen. 

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Die Behörden haben die Schlagkraft der österreichischen Justiz einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

Justizministerin Anna Sporrer (SPÖ)

Unterlagen mit Österreich-Bezug gefunden
Simultan schritten Polizeibehörden in den Niederlanden und auf Malta ein. Insgesamt acht Festnahmeanordnungen wurden ausgestellt, in den Niederlanden waren fünf davon erfolgreich, Beschuldigte im Alter von 19 bis 29 Jahren wurden festgenommen, zwei weitere zur Fahndung ausgeschrieben. Auf Malta wurde indes einem Nordmazedonier (29) das Handwerk gelegt. Laptops, Tablets, SIM-Karten, Täterkleidung, Blitzknallkörper und Unterlagen mit eindeutigem Österreich-Bezug wurden sichergestellt. 

Neben diversen Datenträgern sowie Geld und Gold wurden auch Blitzknallkörper sichergestellt.
Neben diversen Datenträgern sowie Geld und Gold wurden auch Blitzknallkörper sichergestellt.(Bild: LPD Wien)

48 Personen identifiziert, 29 in Haft
Schon im November ging den Behörden ein 36-jähriger Niederländer samt 22.000 Euro in Goldbarren, 6800 Euro Bargeld und diversen Speichermedien ins Netz. Die Polizei identifizierte insgesamt 48 Bankomatsprenger, für die meisten von ihnen gibt es internationale Haftbefehle. Die Zahl der Festnahmen stieg mit 2. Dezember auf insgesamt 29 Personen. „So muss und wird es weitergehen“, kündigte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) entschlossen an. 

Dass ab sofort nicht mehr gesprengt wird, glaubt niemand
„Die AG Bankomat ist ein Musterbeispiel erfolgreicher Strafverfolgung“, lobte auch Justizministerin Anna Sporrer (SPÖ). Im Bundeskriminalamt gibt man sich trotzdem nicht der Illusion hin, dass es ab sofort keine Sprengungen mehr gibt. Bestes Beispiel war der Überfall in Aschbach-Markt vor wenigen Tagen. Immerhin gingen die Täter dort beutelos aus. „Wir werden diese Form der Kriminalität jedenfalls mit voller Entschlossenheit weiter bekämpfen“, betont der Direktor des Bundeskriminalamtes, Andreas Holzer.  

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