„Helfen rettet Leben“

So leistet man bei einem Knochenbruch Hilfe

Niederösterreich
10.11.2025 05:15

Ein Fehltritt, ein Sturz, ein lautes Knacken. Plötzlich ist klar: Hier stimmt etwas nicht. Der Arm hängt unnatürlich, der Schmerz ist groß. Ein Knochenbruch kann jeden treffen – beim Spielen, Sport oder auf dem Weg zur Arbeit. Jetzt gilt: Ruhe bewahren und richtig handeln. 

Knochen- oder Gelenksverletzungen sind mit Abstand der häufigste Grund, warum Personen ins Spital gebracht werden. „Sie können durch einen Sturz, bei einem Unfall oder im alltäglichen Leben entstehen“, wissen Georgia Praska (Rotes Kreuz) und Harald Radschopf (Samariterbund). Die beiden Erste-Hilfe-Experten geben im neuesten Teil der „Krone NÖ“-Serie „Helfen rettet Leben“ Tipps, wie man Verunfallte in solchen Situationen am besten versorgt.

Verstauchung, Verrenkung oder doch ein Bruch? Für einen Ersthelfer ist oft nicht genau klar, um welche Art von Verletzung es sich tatsächlich handelt. In allen Fällen gilt jedoch: „Kleine Maßnahmen können beim Warten auf den Rettungsdienst große Wirkung zeigen“, weiß Praska.

Zunächst kurz zu den einzelnen Verletzungen: Beim Knochenbruch bricht der Knochen durch direkte oder indirekte Gewalteinwirkung. Befindet sich im Bereich des Bruchs eine offene Wunde, spricht man vom offenen Knochenbruch – der Knochen muss dabei aber nicht unbedingt aus der Wunde ragen.

Eine offene Wunde rund um die Verletzung ist ein klares Anzeichen für einen offenen Bruch – in ...
Eine offene Wunde rund um die Verletzung ist ein klares Anzeichen für einen offenen Bruch – in diesem Fall zum Glück nur professionell nachgeschminkt.(Bild: Molnar Attila)

Verrenkung, Verstauchung
Bei der Verrenkung verliert der Knochen nach einem Unfall den Zusammenhalt im Gelenk – das Gelenk verbleibt auch danach in einer abnormalen Stellung. Im Gegensatz dazu kehren bei der Verstauchung die Knochen wieder zu ihrer ursprünglichen Lage im Gelenk zurück, nachdem sie zuvor – etwa durch Umknicken - kurz verschoben wurden.

„Knochenverletzungen können sehr schmerzhaft sein“, weiß Radschopf. Daher ist es als Ersthelfer wichtig, die betroffene Körperstelle ruhigzustellen, um den Schmerz zu lindern. Denn jede Bewegung kann nicht nur weitere Schmerzen verursachen, sondern auch Verletzungen verschlimmern. Keinesfalls sollte ein Einrenkversuch unternommen werden.

Experten vom Roten Kreuz und dem Samariterbund erklären für die „Krone“-Leser, wie Knochenbrüche ...
Experten vom Roten Kreuz und dem Samariterbund erklären für die „Krone“-Leser, wie Knochenbrüche von Ersthelfern versorgt werden können.(Bild: Molnar Attila)

Zusätzliche Entlastung
„Bei Arm- oder Schulterverletzungen kann ein Armtragetuch angelegt werden, um die Stelle zusätzlich zu entlasten“, erklärt Praska. Ist der Unterarm betroffen, kann dieser mit einer Dreiecktuchkrawatte oberhalb der Verletzung um den Verletzten gebunden werden.

Maßnahmen bei Schwellungen
Weil Knochen- und Gelenkverletzungen häufig mit starken Schwellungen einhergehen, bietet es sich an, die betroffene Stelle zu kühlen – etwa mit feuchten Tüchern. „Gefrorenes sollte aber nicht direkt auf die Haut gelegt werden“, rät Praska. Aufgrund der Schwellungen empfiehlt es sich auch, Kleidungsstücke an der betroffenen Extremität zu entfernen. „Dazu zählen etwa auch Schmuckstücke“, so Radschopf. Schuhbänder sollten bei einer Knöchelverletzung gelockert werden.

Den Verletzten beruhigen
Zusätzlich sollte man – wie bei anderen Notfällen auch – bis zum Eintreffen der Rettung bei der verletzten Person bleiben und sie beruhigen. „Um die genaue Art der Verletzung festzustellen und Knochenbrüche zweifelsfrei von Verstauchungen oder Verrenkungen zu unterscheiden, ist eine Röntgenuntersuchung erforderlich“, erklärt Radschopf.

In Kürze

  • Bleibe bei der Person
  • Versuche die betroffene Stelle ruhig zu stellen und zu kühlen
  • Einengende Kleidungs- oder Schmuckstücke an der betroffenen Stelle ablegen.
  • Alarmiere den Notruf

Ziel der „Krone NÖ“-Serie ist es, Menschen die Scheu davor zu nehmen, Erste Hilfe zu leisten. „Unfälle können überall passieren, jederzeit und plötzlich“, weiß Praska. Im nächsten Teil geht es um das Versorgen von Verbrennungen.

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