Knapp zwei Jahre nach seinem schweren Sturz in Bormio schnallt Marco Schwarz heute im Super-G von Copper Mountain wieder die Speed-Skier an. Im Talk mit der „Krone“ sprach der 30-jährige Kärntner über seine Erwartungshaltung, Nervosität und den Gesamtweltcup.
Die „Krone“ berichtet aus Copper Mountain
Rückblende, 28. Dezember 2023: Marco Schwarz reist als Gesamtweltcup-Führender nach Bormio. Auf der Stelvio kommt der Kärntner dann schwer zu Sturz, muss mit dem Helikopter abtransportiert werden. Wenig später die ernüchternde Diagnose: Kreuzbandriss! Der Beginn einer langen Leidenszeit. Nach einer Achterbahnfahrt in der Vorsaison, als „Blacky“ noch mit den Nachwehen des Sturzes und einer anschließenden Bandscheiben-OP zu kämpfen hatte, ist er heuer endlich wieder komplett schmerzfrei. Und wagt heute im Super-G von Copper Mountain die Rückkehr die langen Skier.
Mit der „Krone“ sprach er in den USA über ...
... seine Rückkehr auf die Speed-Skier: „Die Vorfreude ist riesengroß, aber natürlich auch die Anspannung – ich bin bisschen nervös, muss ich zugeben. Es fühlt sich ein bisschen an wie am ersten Schultag. Es ist doch knapp zwei Jahre her, dass ich das letzte Mal in einem Speed-Starthaus gestanden bin.“
... seine Erwartungshaltung: „Ich weiß ehrlich gesagt nicht wirklich, wo ich stehe, habe keinen Vergleich mit meinen Konkurrenten. Im Sommer haben wir zusammen trainiert, aber das ist auch schon einige Wochen her – seit Chile war ich genau einen Tag Super-G fahren. Ich will es einfach genießen und Rennfahren. Es macht mir Riesenspaß, wenn es gescheit dahingeht.“
... noch vorhandene mentale Blockaden: „Ich bin vollkommen wieder hergestellt, bin im Kopf sehr klar. In Chile war ich zwei Wochen mit der Abfahrtsmannschaft unterwegs. Dort war das Ziel, mich wieder an die Geschwindigkeit und die Sprünge heranzutasten. Natürlich braucht es am Anfang Zeit, wenn man mit 100 km/h auf die Sprünge zufährt, bis man das wieder gewohnt ist. Da habe ich mir wirklich die Zeit genommen, mich nicht stressen lassen. Am Ende von dem Camp bin ich am Start oben gestanden und habe nicht mehr viel nachgedacht.“
... Zweifel nach seinem Bormio-Sturz: „Die ganze letzte Saison habe ich sehr gehadert mit mir, weil es körperlich jeden Tag gezwickt hat. Seit Mitte des Sommers bin ich endlich schmerzfrei, jetzt ist die Freude wieder voll da. Es fühlt sich alles wieder besser an, ich bin im Kopf freier und muss mir nicht jeden Tag nach dem Aufstehen überlegen, ob Skifahren geht oder nicht.“
... den Saisonstart: „Der Podestplatz in Sölden war gewaltig, das hat mir richtig getaugt. Die Slaloms in Levi und Gurgl waren nicht ganz das, was ich mir vorgestellt habe. Mit dem Skifahren an sich bin ich auch im Slalom grundsätzlich zufrieden, ich fühle mich wohl. Auch, wenn die Ergebnisse nicht die waren, die ich mir erhofft habe. Mit dem Vertrauen werden die aber auch wieder kommen, da bin ich mir sicher.“
... die Aussage von Hermann Maier, Schwarz sei schon heuer ein Kandidat für den Gesamtweltcup: „Utopisch ist es nicht, aber für mich ehrlich gesagt sehr weit weg. Ich verschwende nicht einmal eine Sekunde an diese Gedanken. Solche Sachen kann man nicht planen, das muss von selber gehen. Und es braucht drei Disziplinen, in denen man regelmäßig auf das Podest fährt. Das ist im Slalom aktuell nicht der Fall und im Super-G habe ich keine Ahnung wo ich stehe – von daher ist das für mich derzeit kein Thema.“

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