Von wegen, Pensionisten sind leichte Betrugsopfer: Selbst mit 94 Jahren lässt sich ein Kärntner nicht von einem vermeintlichen Wolfsberger LKH-Arzt täuschen. In Klagenfurt wiederum fällt ein Vater (67) auf die Tochter-Masche herein.
„Guten Tag, hier spricht das Landeskrankenhaus Wolfsberg. Ich bin der behandelnde Arzt ihres Sohnes. Dieser benötigt aufgrund einer Krebserkrankung dringend eine Operation“ – so die Schocknachricht am Telefon. In diesem Fall wurde das ausgewählte Opfer (anders als bei dem sonst üblichen Anbahnungsprozedere) von den skrupellosen Betrügern sogar über den Festnetzanschluss kontaktiert.
Um dem angeblichen Patienten das Leben zu retten, seien jedoch insgesamt 120.000 Euro nötig. So viel würde der medizinische Eingriff nämlich kosten. Naturgemäß vermittelte der 94-Jährige, der mittlerweile an eine vermeintliche Krankenschwester der Krebsstation weitergegeben wurde, dass er solch eine große Geldsumme nicht aufbringen könnte – und diese schon gar nicht zu Hause liegen hätte.
„Medizin-Trick“ ist nicht neu
Woraufhin die Täter kurzerhand ihr Vorgehen änderten: Sie zeigten sich plötzlich sehr entgegenkommend, gaben sich mit einer Anzahlung in Form von Schmuckgegenständen zufrieden, die das Opfer ja möglicherweise daheim deponiert habe. In diesem Moment machte es bei dem 94-Jährigen dann klick – er erkannte, dass es sich um einen dreisten Betrugsversuch handelte.
Geistesgegenwärtig legte der Pensionist auf und verständigte eine Verwandte. Die wiederum umgehend die Polizei alarmierte. Die Kriminalisten haben die Ermittlungen aufgenommen. Der sogenannte Medizin-Trick sei zwar nicht neu, trete aber bis dato in Kärnten noch nicht so häufig auf.
Bei verdächtigen Telefonanrufen auflegen und die angeblich betroffenen Angehörigen kontaktieren. Niemals Geld oder Wertsachen weitergeben - auch nicht an vermeintliche Polizisten.
Warnung der Polizei
Anders als die Tochter- bzw. Sohn-Betrugsmasche, auf die erst kürzlich wieder ein Opfer aus Klagenfurt hereingefallen ist: Der 67-Jährige erhielt eine SMS von seiner vermeintlichen Tochter: „Hallo Papa, das ist meine neue Nummer“ – so die kriminelle Anbahnung. Die aber flexibel ist – auch „Mamas“ werden angeschrieben (siehe Foto oben).
Opfer (67) überweist „Tochter“ tausende Euro
In weiterer Folge werden die Opfer auf eine WhatsApp-Nummer „umgeleitet“. Der weitere Verlauf ist schließlich stets derselbe: Die angeblich in einer Notlage befindlichen Kinder würden Geld benötigen. Per Expressüberweisung übermittelte im jüngsten Fall ein 67-jähriger Vater tausende Euro auf ein Betrügerkonto. Erst als kurz darauf eine weitere Forderung einlangte, roch der Klagenfurter den Betrugsbraten – und erstattete Anzeige.
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