Ende August mussten Wiener Beamte zum Bahnhof Floridsdorf anrücken: Eine Frau schlug dort mit einer Leiter um sich. Die kuriose Alarmierung entwickelte sich zu einem Großeinsatz mit WEGA. Nicht das erste Mal, dass die 31-jährige Österreicherin auffällig wurde. Vor Gericht sagt sie: „Ist ja nichts passiert.“
„Ich kann mich nicht erinnern.“ Aber gleichzeitig: „Ich habe das sicher nicht getan“, sagt eine 31-Jährige zu jedem Faktum, das ihr Richterin Christina Salzborn vorhält. Und das sind einige. „Sie hat ein bisschen ein Thema mit Nähe. Wenn man ihr zu nahe kommt, ist das ein Problem“, erklärt ihr Verteidiger, dass seine Mandantin etwas ausfällig werden kann.
Probleme in Einkaufszentrum und Nachbarschaft
So soll es schon im Mai 2024 bei einem Vorfall in einem Einkaufszentrum gewesen sein, als sie zwei Security-Mitarbeiter bedrohte – sie hatte dort bereits länger Hausverbot. Und auch die Nachbarin in ihrer Wohnhausanlage in Wien-Favoriten sei ihr zu nahe gekommen. Die habe die 31-Jährige geschubst, gekratzt und beschimpft. Nicht der einzige Vorfall in der Nachbarschaft: Auch andere Bewohner der Anlage beschreiben die junge Frau als auffällig und aggressiv.
WEGA musste anrücken und auch schießen
Davon musste sich auch die WEGA ein Bild machen. Für Schlagzeilen sorgte Ende August eine brenzliche Aktion: Die Frau, die vor der U-Haft eine Ausbildung zur Lebens- und Sozialberaterin gemacht hat, marschierte mit einer Leiter durch die U-Bahn-Station Floridsdorf, schlug damit um sich. Als Beamte anrückten, nahmen sie auch zwei Messer wahr.
Mitten am Zebrastreifen umzingelten sie die 31-Jährige minutenlang, bis sie endlich klein beigab. „Es ist ja grundsätzlich nichts passiert“, meint die Angeklagte jetzt vor Gericht. Und empört sich: „Ein Polizist hat extrem knapp an meinem Kopf vorbeigeschossen.“
Ortet Komplott und ist zurechnungsfähig
Sie ortet außerdem einen Komplott durch ihre Mutter, die einen hohen Posten bei der Polizei innehatte. „Sie wollte mich immer schon kontrollieren“, meint die Wienerin, dass ihre Mutter mit einigen Dingen in ihrem Leben nicht einverstanden sei und auch nicht wollte, dass sie auszieht.
Mehrere Gutachten attestieren der jungen Frau zwar eine Persönlichkeitsstörung und all diese Vorfälle hätten erst begonnen, als sie ihre Medikamente abgesetzt hatte, als zurechnungsfähig wird sie trotzdem eingestuft. Auch eine Unterbringung wegen Gefährlichkeit wird nicht beantragt. Weil wichtige Zeugen fehlen, wird der Prozess auf den 1. Dezember vertagt.
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