90 Kälber unauffindbar
Fast 3000 Rinder auf Schiff vor Türkei gefangen
Schreckliches Tierleid vor der türkischen Küste: Tausende Rinder aus Uruguay müssen seit Wochen an Bord eines Schiffes ausharren. Fehlende Dokumente dürften u.a. dafür verantwortlich sein, dass die Tiere nicht ausgeladen werden können. Tierschützer gehen davon aus, dass mittlerweile schon viele Dutzende Rinder verendet sein dürften.
Laut der Recherche-Plattform „The Marker“ stach das Viehtransportschiff Spiridon II vor knapp zwei Monaten in See und kam am 22. Oktober vor der Küste der Stadt Bandirma im Marmarameer an. Einen Tag zuvor hätten 15 Unternehmen den Import der Tiere beantragt, teilte das türkische Kommunikationsdirektorat mit.
Weil aber etwa Chips oder Ohrmarken fehlten und 469 der Tiere nicht mit zuvor eingereichten Listen übereinstimmten, sei dies abgelehnt worden. Dagegen hätten die Antragssteller Einspruch eingelegt.
90 Kälber unauffindbar
Bei einer Untersuchung an Bord sei festgestellt worden, dass 140 der Tiere auf der Reise Kälber geboren hätten, zitierte der Oppositionspolitiker Turhan Cömez aus Gerichtsdokumenten. 90 der Kälber seien nicht auffindbar. Dutzende Tiere seien bereits auf dem langen Weg in Richtung Türkei umgekommen.
Zahl der verendeten Tiere unklar
Mindestens 48 der 2900 Tiere an Bord seien schon verendet, sagte die Tierschutzorganisation Animal Welfare Foundation unter Berufung auf Angaben von vor einer Woche. Die Zahl dürfte inzwischen deutlich gestiegen sein.
Die Tiere müssten sofort tierärztlich untersucht und entladen werden, forderte die Organisation, an die zuständigen Behörden gerichtet. Der Schiffseigner hatte sich nach der Ablehnung an die Tierschützer gewandt. Da auf Aufnahmen schwarz-weiße Tiere zu sehen seien, dürfe es sich um Tiere aus der Milchindustrie handeln, hieß es.
„Situation an Bord denkbar schlecht“
Zu Beginn der Woche durfte das Schiff kurz andocken. Auf Bildern war zu sehen, wie dabei etwa Heuballen aufgeladen wurden. Die Situation an Board sei dennoch denkbar schlecht, so die Tierschützer. Man gehe davon aus, dass Futter und Wasser knapp seien, auch die Belüftung solcher Schiffe sei insbesondere in den tiefer gelegenen Decks nicht gut. Sie seien zudem nicht darauf ausgerichtet, die Tiere so lange zu beherbergen.
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