Als Nachwuchsköchin hat sich die 25-jährige Priscilla Mazibuko von Kapstadts Armenviertel bis an den Wolfgangsee gekocht – dank einer Chance, die ihr Ausbildung, Auslandserfahrung und Zukunft eröffnete. Nach ihrer Rückkehr aus Oberösterreich hielt sie eine kleine Rede: „Ich bin schüchtern – aber ich möchte Danke sagen für diese einmalige Reise.“
„Ich bin etwas schüchtern“, sagt Priscilla Mazibuko leise und schaut mit großen, braunen Augen in den Raum. Unter der Kappe mit der Aufschrift „Kaiservilla Bad Ischl“ blitzt ein entschuldigendes Lächeln hervor. Deshalb, erklärt sie, habe sie sich ihre Worte lieber aufgeschrieben – eine kleine Dankesrede, die ihr Sicherheit gibt.
Erst diese Woche kehrte die 25-Jährige in ihre Heimat Südafrika zurück. Eine Heimat, in die sie mit Stolpersteinen in der Wiege hineingeboren wurde. Priscilla stammt aus einem der vielen Armenviertel (Townships) Kapstadts – und gehört zu jenen Jugendlichen, denen die Kochschule Cooktastic eine zweite Chance schenkt. Eine Chance auf Bildung, auf Selbstvertrauen, auf ein Leben mit Perspektive. Denn in Südafrika liegt die Jugendarbeitslosigkeit bei über 60 Prozent – für viele bleibt der Traum vom Beruf in weiter Ferne.
85 Prozent finden Job
Doch bei Cooktastic wird dieser Traum greifbar. Mitbegründerin Mbuyi Jongqo, liebevoll „Mama Cooktastic“ genannt, kann den Stolz kaum verbergen, wenn sie erzählt, dass rund 85 Prozent ihrer Schützlinge später in Gastronomie oder Hotellerie Fuß fassen. Möglich wurde das auch dank österreichischer Unterstützung: Initiatorin Brigitte Sachs-Schaffer legte 2019 den finanziellen Grundstein für die Schule, die seither 380 junge Menschen ausgebildet hat. Eine eigene Bäckerei und ein Bistro sichern das Programm langfristig – auch jenseits von Spenden.
Drei Monate in St. Wolfgang
Für Priscilla Mazibuko ging nicht nur der Traum von einer Ausbildung in Erfüllung – auch sammelte sie in Österreich „die schönsten Erfahrungen“ ihres Lebens. So steht es auf dem kleinen, knittrigen Zettel geschrieben, den die junge Frau vorliest.
Drei Monate lang durfte sie im Hotel Scalaria am Wolfgangsee in der Patisserie mithelfen. Sissy und Maria Theresia kennenlernen. Durch Sprachbarrieren straucheln und diese dank ChatGPT-Übersetzung besiegen. In Gmunden versehentlich verloren gehen. Den Bundespräsidenten kennenlernen. Und „Österreichs Wärme und Gastfreundschaft spüren“. Für diese „einmalige Gelegenheit“ sei sie unendlich dankbar und werde diese Chance nie „für selbstverständlich“ nehmen.
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