Schuldspruch
Frau belästigte Eltern von Maddie McCann
Weil sie sich als das 2007 verschwundene britische Mädchen Madeleine „Maddie“ McCann ausgegeben und dessen Familie jahrelang behelligt hatte, ist eine Frau aus Polen der Belästigung schuldig gesprochen worden.
Maddies Eltern Kate und Gerry McCann waren von der nun Verurteilten von Juni 2022 bis Februar 2025 mit E-Mails, Kurznachrichten und Anrufen bombardiert worden. Einmal habe sie Kate McCann an einem einzigen Tag 60 Mal angerufen, erklärte die Staatsanwaltschaft. Die Frau behauptete, Erinnerungen an Maddies Kindheit und ihr Verschwinden zu haben, und forderte immer wieder einen DNA-Test. Ein solcher ergab Ende Oktober keine Verwandtschaft mit der McCann-Familie.
„Gruselige“ Nachrichten
Der Prozess dauerte fünf Wochen. Maddies Eltern und ihre Schwester Amelie sagten in einem seltenen öffentlichen Auftritt vor Gericht aus. Kate McCann berichtete von der Belastung, die das Verhalten der Angeklagten bei der Familie ausgelöst hatte. Amelie McCann sprach von „gruseligen“ Nachrichten in Onlinediensten.
Eine Jury in der englischen Stadt Leicester sprach die 24-Jährige am Freitag zugleich jedoch von der Anklage des Stalkings frei. Eine ebenfalls angeklagte Britin wurde in beiden Anklagepunkten freigesprochen. Das Strafmaß soll erst später verkündet werden.
Zum Hintergrund
Madeleine „Maddie“ McCann war am 3. Mai 2007 kurz vor ihrem vierten Geburtstag aus der Ferienwohnung ihrer Familie in einer Ferienanlage in Praia da Luz in Portugal verschwunden, während ihre Eltern in einem wenige Meter entfernten Restaurant zu Abend aßen. Trotz internationaler Fahndung und zahlreicher Aufrufe ihrer Eltern fehlt von dem Mädchen bis heute jede Spur. Der deutsche Verdächtige in dem Fall, Christian B., war Mitte September aus einem Gefängnis in Niedersachsen entlassen worden, in dem er eine mehrjährige Haftstrafe wegen einer Vergewaltigung im Jahr 2005 absaß.
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