Was haben Rocksongs in einer Oper verloren? Oder Breakdance? Oder Gruselspaß? Nach dem Motto „Vergiss alles, was du bisher über Oper gedacht hast – schau es dir lieber an!“ bringt das Linzer Landestheater die Fantasy-Oper „Gormenghast“ auf die Bühne. Sie bietet Horror und musikalische Überraschungen. Premiere ist ausgerechnet am Freitag zu Halloween.
Düsterer als Herr der Ringe und viel surrealer als Harry Potter – das ist die Romantrilogie „Gormenghast“ von Mervyn Peake, ein Meilenstein der britischen Fantasy-Literatur. Nun bringt das Linzer Landestheater die gleichnamige Oper auf die Bühne des Schauspielhauses.
„Gormenghast“ erzählt vom jungen Titus, Erbe eines düsteren Schlosses, das von starren Ritualen und grotesken Figuren beherrscht wird. Während der Lord nach Freiheit sucht, steigt der ehrgeizige, manipulative Steerpike vom Küchenjungen zum Tyrannen auf und bringt das System ins Wanken.
Parabel über Macht und Verführung
Regisseur Andreas Baesler – er führte auch bei Korngolds „Die tote Stadt“ (2022/23) Regie – inszeniert die kultige Parabel über Macht, Verführung und den Zerfall alter Systeme. Er sagt: „Wir erleben fantastische Charaktere, eine konkrete Epoche ist nicht vorgegeben. Wir sehen aber eine abendländische Kulturgesellschaft, die an ihren eigenen Regeln untergeht.“
Sound vom Band und live
Der Sound der Oper stammt vom Komponisten Irmin Schmidt, Mitbegründer der legendären Krautrock-Band Can. Die Musik verbindet „Rock- und Popelemente, aber auch Strukturen von Opernarien – insgesamt herrscht ein rockiger Sound vor, geschaffen für ein großes Orchester, der zugespielt wird“, sagt Dirigent Benedikt Ofner. Aber: „Dazu spielt ein Streichquartett live.“ Und das wird im Orchestergraben sitzen, der nun im Schauspielhaus wieder geöffnet worden ist.
Digitale Welten als Bühnenbild
Auf der Bühne sind nicht nur Opern- und Musicalsänger zu erleben, sondern auch Tänzer und Schauspieler. Etwas Besonderes verspricht auch das Bühnenbild zu werden: „Wir haben kein Schloss nachgebaut, sondern ein Bühnenbild geschaffen, das digitale Zuspielungen möglichst gut zur Geltung bringt“, sagt Harald B. Thor. Studierende der FH Oberösterreich Campus Hagenberg betten das Operngeschehen in digitale Bildkompositionen ein.
Die Premiere am Freitag, 31. Oktober, passt perfekt zu Halloween, denn Grusel ist in der Oper „Gormenghast“ Programm. Die „Krone“ wird darüber berichten.
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