Ein bei einem israelischen Luftangriff getöteter Techniker im Gazastreifen sorgt für internationale Aufmerksamkeit – und nun auch für Gerüchte rund um den ORF. Der Mann, der für die palästinensische Produktionsfirma PMP tätig war, stellte sich nachträglich als Mitglied der Hamas heraus. Dies hatte in sozialen Medien Spekulationen ausgelöst, ob auch der ORF möglicherweise mit der gleichen Firma zusammenarbeitete. Der Sender reagierte nun darauf.
Laut ORF habe es tatsächlich fallweise Zusammenarbeit mit der palästinensischen Produktionsfirma PMP gegeben – diese wurde aber bereits vor rund einem Jahr beendet. Die aktuelle Enthüllung betreffe nur den getöteten Techniker, der für PMP arbeitete und nicht als Journalist tätig war. ORF-Korrespondent Karim El-Gawhary hätte zu keinem Zeitpunkt Kontakt mit PMP gehabt, nahm der Sender seinen Mitarbeiter in Schutz.
Der ORF betonte zudem, dass die Berichterstattung aus Gaza grundsätzlich von eingeschränkten Bedingungen geprägt sei und freie Berichterstattung sowie eigene Bildaufnahmen aus der Region kaum möglich seien.
Brisantes Dokument entlarvt Techniker
Die Debatte brachte ein Vorfall am 19. Oktober zum Laufen: Ein israelischer Luftschlag tötete damals Ahmed Asʿad Muhammad Abu Matar, einen 37-jährigen TV-Techniker, im Gazastreifen. Abu Matar arbeitete für die von internationalen Sendern genutzte Produktionsfirma PMP, die über Jahrzehnte auch mit dem ZDF kooperierte.
Zunächst wurde er von deutschen Medien als „Kollege“ bezeichnet. Israel übergab dem ZDF nun jedoch ein Dokument, das seine Mitgliedschaft in der Hamas belegt – der militärischen Organisation, die als Terrorgruppe eingestuft ist.
ZDF stellte Zusammenarbeit bereits ein
Das ZDF stellte daraufhin die Zusammenarbeit mit PMP nach fast 30 Jahren ein. Der Fall zeigt, wie kompliziert die Arbeit mit lokalen Produktionsfirmen in Krisengebieten sein kann. Sowohl ZDF als auch ORF betonen, dass technische und journalistische Zusammenarbeit strikt getrennt erfolgt, und prüfen laufend ihre Partnerfirmen auf mögliche Risiken.
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