Warth ist ein besonderer Ort im Übergangsbereich zwischen Bregenzerwald und Lechquellengebirge. Eine aussichtsreiche Tour führt von dort zum Hochalpsee und um den Großen Widderstein (2533 m).
Für die heutige Tour geht es in eine der kleinsten Gemeinden Vorarlbergs: Warth liegt auf knapp 1500 Metern Seehöhe. Die Ortschaft wird zwar dem Bregenzerwald zugeordnet, zählt touristisch aber zur Arlbergregion. Zudem befindet sich Warth bereits im Lechtal, während alle anderen Bregenzerwälder Gemeinden im Tal der Bregenzer Ach oder einem der Seitentäler liegen. Erstmals erwähnt wird das Gebiet in einer Schenkungsurkunde von 1059, in der das alleinige Jagdrecht um den Großen Widderstein an den Bischof von Augsburg übergeben wird. Die Besiedelung erfolgte zwischen 1280 und 1300 und geht auf die Walser zurück, die über den Hochtannberg in diese Region zogen. Im Jahr 1885 wurde Warth mit der zuvor eigenständigen Gemeinde Hochkrumbach zu „Warth-Hochkrummbach“ zusammengeschlossen. Erst 1924 wurde der Name wieder auf „Warth“ geändert und Hochkrumbach als Ortsteil in die Gemeinde eingegliedert. Lange Zeit war das Gebiet von kleinbäuerlicher Landwirtschaft und Viehhaltung geprägt.
Typ: aussichtsreiche Rundwanderung
Dauer: ca. drei Stunden Aufstieg: rund 460 Höhenmeter Ausgangspunkt: Bushaltestelle Hotel Adler, Hochkrumbach/Warth
Ausrüstung: knöchelhohe Wanderschuhe mit guter Profilsohle, Tagesrucksack mit Getränk und Jause, dem Wetter angepasste Kleidung, Wanderstöcke für den Abstieg empfohlen
Einkehrmöglichkeiten: direkt in Warth
Öffentliche Verkehrsmittel: Buslinie 852 (ab Schoppernau Gemeindeamt oder ab Lech) bis Warth-Hochkrumbach Gasthaus Adler
Strukturwandel: Tourismus hielt Einzug
Die Erwerbsstruktur änderte ich im Laufe des 20. Jahrhunderts stark – Tourismus und Fremdenverkehr sind mittlerweile von besonderer Bedeutung und vor allem in der Wintersaison ein wichtiger Erwerbszweig, da die Hänge um Warth und Schröcken als sehr schneesicher gelten. Verkehrstechnisch ist der Ort bestens erschlossen und Ausgangspunkt für zahlreiche Wandertouren. Die Buslinie 852 hält beim Hotel Adler in Hochkrumbach, nur ein kleines Stück weiter befindet sich der gebührenpflichtige Salober-Parkplatz. Egal von welchen dieser zwei Punkte man startet – zuerst wird die Straße gequert, danach folgt man der rot-weißen Markierung bergan in Richtung „Hochalppass“.
Gleich zu Beginn werden einige Höhenmeter überwunden. Der Pfad kann in den Morgenstunden zudem auch etwas rutschig sein, da die Temperaturen nachts bereits in den Minusbereich sinken und Frost entstehen lassen. Mit soliden Wanderschuhen und Stöcken ist das jedoch kein Problem. Das Panorama wird vom imposanten Großen Widderstein (2533 m), einem der höchsten Berge des Bregenzerwaldes, beherrscht. Über den Widderstein verläuft auch die Grenze zum Kleinwalsertal. Während der Tour wird man dem schroffen Riesen noch ganz nahe kommen.
Standort für einige gefährdete Arten
Zunächst geht es aber zum Hochalppass. Dort zweigt man schließlich rechts ab in Richtung Widdersteinhütte. Vorbei am Alpgebäude führt die Route im Auf und Ab weiter an den Fuß des Großen Widdersteins. Abseits des Weges in einer Senke unterhalb des Berges liegt der Hochalpsee (1970 m). Im Herbst bildet das tiefblaue Wasser einen wunderschönen farblichen Kontrast zu den goldbraunen Gebirgswiesen und grauen Felswänden. Die Ufer des nährstoffarmen Gewässers sind Standort der gefährdeten Arten Fieberklee und Sumpf-Blutauge, zweier Sumpf-Pflanzarten, die ansonsten nur noch selten vorkommen.
Der Fransenenzian, auch Gewöhnlicher Fransenenzian, gehört zur Gattung der Kranzenziane und wächst bevorzugt auf mageren, kalkreichen Wiesen, an lichten Waldrändern und in Bergregionen bis in mittlere Höhenlagen. Die Pflanze ist zweijährig bis ausdauernd und erreicht eine Höhe von etwa zehn bis dreißig Zentimetern. Ihr Wuchs ist zierlich, mit schmalen, gegenständigen Blättern. Besonders charakteristisch sind die Blüten, die von August bis November erscheinen. Sie sind trichterförmig, von kräftig blauvioletter Farbe und besitzen tief gefranste Kronzipfel, die dem Fransenenzian seinen Namen geben. Die Blüten öffnen sich nur bei Sonnenschein, was typisch für viele Enziangewächse ist. Bestäuber werden durch Veilchenduft durch die UV-Reflexion der gefransten Kronblätter angelockt. Nach der Blüte bildet der Fransenenzian schlanke Kapselfrüchte mit zahlreichen kleinen Samen, die sich durch Wind und Regen verteilen. Da die Pflanze keine vegetative Vermehrung betreibt, ist sie auf die jährliche Aussaat angewiesen, was sie besonders empfindlich gegenüber Standortveränderungen macht.
Vom malerischen Hochalpsee geht es weiter, vorbei an der mächtigen Hauptdolomit-Schutthalde des Widdersteins. In der Ferne kann man bereits die gleichnamige Hütte ausmachen, die sich als einziges Gebäude von den schroffen Hängen abhebt. Während der Sommermonate können Bergsportler dort einkehren, es sind sogar einige Schlafplätze vorhanden (gegen Reservierung). Mitte Oktober hat die Hütte geschlossen, doch auf der Bank direkt an der sonnenzugewandten Seite der Hausmauer lässt es sich dennoch bequem rasten. Danach geht es direkt unterhalb der Widdersteinhütte an den Abstieg zurück nach Hochkrumbach.
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