Es ist die Horrorvorstellung vieler Eltern: Der Nachwuchs isst zum ersten Mal eine Erdnuss und reagiert stark allergisch darauf. Lange rieten Ärzte deswegen dazu, Kinder erst spät mit Nüssen zu füttern. Eine neue Studie empfiehlt jetzt genau das Gegenteil.
Schon vor zehn Jahren zeigte eine bahnbrechende Studie: Eltern, die bereits ihren Säuglingen Erdnussprodukte füttern, können das Risiko einer Erdnussallergie massiv verringern. Eine am Montag veröffentlichte Studie liefert nun überzeugende Daten dazu. Denn in den vergangenen Jahren ist die Zahl der Kleinkinder mit Erdnussallergie deutlich zurückgegangen.
Deutlich weniger Kinder mit Allergie
2015 – nach Veröffentlichung der ersten Studie – wurden in den USA Leitlinien veröffentlicht, in denen Eltern empfohlen wurde, bereits ihren vier Monate alten Babys Erdnüsse zu geben. Das Ergebnis: Rund ein Viertel weniger Kinder zwischen 0 und 3 Jahren entwickelten eine Erdnussallergie. Im Jahr 2017 wurde die Leitlinie für Hochrisikokinder noch einmal ausgeweitet – mit einem verblüffenden Ergebnis: Die Zahl der Kinder mit einer Erdnussallergie sank um rund 40 Prozent, wie die am Montag veröffentlichte Studie zeigt.
Der Forscher und Autor der Studie, David Hill, nennt die Studienergebnisse der Nachrichtenagentur AP gegenüber „bemerkenswert“. Er betont die Bedeutung der Erkenntnisse: „Ich kann Ihnen heute tatsächlich sagen, dass es heute weniger Kinder mit Lebensmittelallergien gibt, als es ohne diese Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit der Fall gewesen wäre.“
Schon früh beginnen
Die Studienautoren empfehlen, Säuglingen ab einem Alter von vier bis sechs Monaten Erdnüsse – und andere Lebensmittel, auf die viele Menschen allergisch sind – zu geben. Die Experten raten nicht zwingend dazu, dass davor bestimmte Tests oder Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt werden.
Aber wie sollen Eltern ihre Babys am besten mit Erdnüssen füttern? Stichwort: Verschluckungsgefahr. „Es muss nicht viel sein, sondern nur kleine Kostproben von Erdnussbutter, Milchjoghurt, Sojajoghurt und Nussbutter“, meint Hill. „Das sind wirklich gute Möglichkeiten, das Immunsystem auf sichere Weise mit diesen allergenen Lebensmitteln in Kontakt zu bringen“, erklärt der Forscher.
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