Die österreichische Theater- und Filmschauspielerin Lotte Ledl ist tot. Wie ihr Sohn Alexander Riff der APA mitteilte, verstarb die Kammerschauspielerin am Sonntag im Alter von 95 Jahren.
In ihrer langen Theaterkarriere war die am 16. März 1930 in Wien Geborene bei den Festspielen in Recklinghausen, Bregenz und Salzburg zu sehen und erarbeitete sich ein Repertoire, das von den österreichischen Klassikern wie Nestroy und Schnitzler über Goldoni, Lessing bis zu Brecht und Shakespeare reicht.
Zugleich führten sie Auslandsgastspiele in zahlreiche Hauptstädte, weshalb sich Ledls berufliche Vita von Paris bis Helsinki, von Stockholm bis Bangkok erstreckte. Bis ins hohe Alter stand sie auf der Bühne, etwa 2011 als Göttin Fortuna in „Lumpazivagabundus“ im Theater in der Josefstadt oder 2019 bei den Festspielen Berndorf in „Katzenzungen“.
„Bösartige“ Rollen
Parallel zu ihrer Theaterkarriere war Ledl in den 1950ern und 1960ern in cineastischen Arbeiten wie „Dort oben, wo die Alpen glühen“, „Holiday am Wörthersee“, „Der Jungfrauenkrieg“ oder „Mein Vater, der Affe und ich“ zu sehen, aber auch in Volker Schlöndorffs „Der junge Törless“, wo sie die Rolle der Gastwirtin spielte.
Insgesamt hatte die Wienerin dabei selten die Rolle der liebreizenden Schönheit inne, sondern war oftmals die neidische Rivalin, grantige Ehefrau oder boshafte Nachbarin – ein Rollenbild, das sich auch über weite Strecken von Ledls Fernsehkarriere hielt.
Köchin in „Schlosshotel Orth“
Vom „Derrick“ über „Der Alte“, vom „Tatort“ über „Kommissar Rex“ bis zum „Heiteren Bezirksgericht“ war Ledl stets zur Stelle, wenn Recht im TV gebrochen oder gesprochen wurde.
Ab 1996 schließlich trat sie dann mit dem Part der Köchin Anna Kofler in der Erfolgsserie „Schlosshotel Orth“ ihre bis heute wohl populärste Rolle an. All das führte 2019 zur Krönung als Kammerschauspielerin, was die damals 89-Jährige mit einem lakonischen: „Es freut mich, zu den jüngsten Kammerschauspielerinnen zu gehören“ quittierte.
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