Prüfung läuft
Wahl-Russe Marsalek bald kein Österreicher mehr?
Jan Marsalek könnte die österreichische Staatsbürgerschaft verlieren. Wie das Innenministerium am Dienstag bestätigte, wurde bereits eine entsprechende Prüfung in die Wege geleitet. Der flüchtige ehemalige Wirecard-Manager soll sich in Russland aufhalten, einen russischen Pass besitzen und soll sogar gegen die Ukraine in den Krieg gezogen sein.
Zuletzt waren in Medienberichten Fotos aufgetaucht, die Marsalek in Militärmontur mit dem Kriegssymbol „Z“ zeigen. Außerdem soll der gebürtige Österreicher für den russischen Geheimdienst tätig sein.
Antrag auf Entziehung der österreichischen Staatsbürgerschaft
Diese Informationen hätten eine „akribische und umfassende Prüfung“ eines Antrags zur Entziehung der österreichischen Staatsbürgerschaft Marsaleks notwendig gemacht, teilte das Innenministerium in Wien mit. Staatsbürgerschaften sind zwar an sich Ländersache. In einigen Fällen hat jedoch das Innenministerium das Recht, die Aberkennung zu beantragen.
Stimmen die Medienberichte, könnte das bei Marsalek durchaus der Fall sein. Denn als Beispiel für eine Aberkennung dient die Schädigung der Interessen oder des Ansehens der Republik durch Dienst für einen fremden Staat etwa durch Spionage.
Auch der Eintritt in den Militärdienst eines anderen Landes oder freiwilliger Kampfeinsatz im Ausland für organisierte, bewaffnete Gruppen können zum Verlust der Staatsbürgerschaft führen. Automatisch eingebüßt wird sie bei Erwerb einer fremden Staatsbürgerschaft ohne Genehmigung.
Russland weiß offiziell von nichts
Die Staatsanwaltschaft München ermittelt unter anderem wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Bandenbetrugs, des besonders schweren Falls der Untreue sowie weiterer Vermögens- und Wirtschaftsdelikte gegen den früheren Vorstand des einstigen DAX-Unternehmens. Die deutschen Behörden haben Marsalek zur Fahndung ausgeschrieben und ein Rechtshilfeersuchen an Moskau gestellt. Offiziell bestreiten die russischen Stellen, seinen Aufenthaltsort zu kennen.
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