Eine genussvolle Tour führt von Bartholomäberg über Innerberg bis zum Kristberg im Silbertal. Schöne Ausblicke und eine idyllisch anmutende Kulturlandschaft machen diese Wanderung besonders reizvoll.
Der Herbst hält Einzug: An gewissen Tagen, wenn Wolken und Regen der Sonne weichen, ist die Fernsicht besonders gut und selbst Details weit entfernter Gipfel sind erkennbar. Das liegt daran, dass während einer herbstlichen Hochdruckphase aus der Höhe trockene und meist auch „saubere“ Luft nach unten sinkt und so die Sicht klar erscheint. Im Sommer hingegen gibt es wegen der starken Sonneneinstrahlung thermische Aufwinde, welche aus den Tälern feuchte und teilweise verschmutzte Luft in die Höhe tragen. Diese Thermik ist stärker als die generelle Abwindbewegung des Hochs, weshalb dann oftmals ein dunstiger Horizont eine ungetrübte Weitsicht verhindert.
Typ: gemütliche Wanderung bzw. E-Bike Tour
Dauer: zweieinhalb bis drei Stunden (zu Fuß) Ausgangspunkt: Barockkirche Bartholomäberg, Montafon
Ausrüstung: festes Schuhwerk mit guter Profilsohle, dem Wetter angepasste Kleidung, Rucksack mit Getränk, Jause/Snack nach Bedarf
Einkehrmöglichkeiten am Bartholomäberg (Gasthaus Mühle: Mi u. Do Ruhetag, ansonsten jeweils von 09:00 bis 22:00 Uhr) und am Kristberg (Panoramagasthof Kristberg) vorhanden
Anmerkung: die Kristbergbahn im Silbertal fährt bis November
öffentliche Verkehrsmittel: Buslinie 641 von Bhf. St. Anton i. Montafon bis Bartholomäberg Kirche Buslinie 680 ab Silbertal Kristbergbahn bis Bartholomäberg Abzweigung Innerberg od. Schruns Bhf.
Bartholomäberg als idealer Ausgangspunkt
Wer also an schönen Herbsttagen die Wanderschuhe schnürt und sich auf den Weg macht, der erlebt nicht nur die Schönheit der Natur im Wandel, sondern auch wunderbare Ausblicke. Für eine entspannte Tour im Montafon ist der Bartholomäberg stets ein guter Ausgangspunkt. Gestartet wird bei der Barockkirche. Schon hier kann man den Blick über das Monatfon und die umliegende Bergwelt genießen. Die klare Herbstluft lässt zudem die Gipfel der Rätikon- und Verwallgruppe zum Greifen nah erscheinen. Von der Kirche orientiert man sich an den Wegweisern in Richtung „Innerberg“. Die Route ist eher weniger anspruchsvoll und führt teilweise auch auf dem Gehweg entlang, der Fokus liegt auf dem landschaftlichen Erlebnis.
Denn fast jeder Schritt eröffnet neue Perspektiven: auf das markante Silvrettamassiv in der Ferne oder sonnenbeschienene Magerwiesen mit den letzten Spätblühern, die sich wie Farbkleckse abheben. Mit etwas Glück lassen sich auch noch Tagfalter beobachten, die von Blüte zu Blüte schaukeln. Recht häufig in unseren Breitengraden und moderaten Höhen sind die Bläulinge vertreten – viele Männchen der europäischen Arten haben blau gefärbte Flügeloberseiten, daher der deutsche Name. Die zarten, kleinwüchsige Schmetterlinge fliegen je nach Witterung bis Oktober. Die Route nach Innerberg, einem Ortsteil von Bartholomäberg, verläuft durch eine idyllisch anmutende Kulturlandschaft bis zur Kuratienkirche auf 1151 Metern Höhe. Unter dem Gebäude führt die Innerbergstraße entlang, oberhalb der Mühlweg.
Die Ochsenzunge, auch Gewöhnliche Ochsenzunge genannt, ist eine ausdauernde, krautige Pflanze aus der Familie der Raublattgewächse, die trockene, sonnige Standorte wie Wegränder, Brachflächen, Dämme oder lichte Wälder bevorzugt. Mit ihren kräftigen Pfahlwurzeln kann sie auch nährstoffarme Böden besiedeln und sich dort hartnäckig halten. Die Pflanze erreicht meist eine Höhe zwischen 30 bis 80 Zentimetern. Charakteristisch sind die rau behaarten, lanzettlichen Blätter und die auffälligen Blüten, die zunächst rötlich erscheinen und sich beim Aufblühen leuchtend violett-blau färben. Diese Farbveränderung signalisiert Bestäubern, dass die Blüte nun nektarreich ist. Die Blütezeit reicht von Mai bis September und macht die Ochsenzunge zu einer wertvollen Nektarquelle für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge. Schon im Altertum wurde die Ochsenzunge als Färbepflanze sowie medizinisch genutzt. In der Volksmedizin galt sie als schleimlösend, harntreibend und beruhigend; auch bei Atemwegserkrankungen oder Hautproblemen wurde sie eingesetzt. Heutzutage spielt sie in der Pflanzenheilkunde nur noch eine geringe Rolle, da sie in größeren Mengen giftig wirken kann.
Beliebtes Fotomotiv mit Drei Türmen
Mit den imposanten Gifpeln der Drei Türme, die im Hintergrund aufragen, ist die Kirche ein beliebtes Fotomotiv. Die Grundsteinlegung für den Skaralbau erfolgte 1791. Zu den Prachtstücken gehört die marmorierte und vergoldete Kanzel mit den Bildnissen der vier Evangelisten Johannes, Markus, Lukas und Matthäus. Im Turm hängt zudem ein bemerkenswertes vierstimmiges Geläut aus vier Jahrhunderten. In unmittelbarer Nähe der Kirche befindet sich das Gasthaus Mühle. Dieses bietet sich für eine Einkehr an, bevor man sich auf den Retourweg macht. Wer lieber noch weiter möchte, der hat die Möglichkeit, von Innerberg bis zum Kristberg im Silbertal zu wandern und mit der Bahn hinunter ins Tal zu fahren.
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