Traurige Realität

Studie: Roma werden immer noch diskriminiert

Ausland
02.10.2025 09:35

Die Arbeits- und Wohnsituation von Roma hat sich in den letzten Jahren verbessert. Trotzdem leiden sie unter Diskriminierung und Armut. Das hat eine Studie gezeigt.

Armut, Diskriminierung und Segregation sind nach wie vor weit verbreitet bei den Roma. Das zeigt ein am Donnerstag veröffentlichter Bericht der EU-Agentur für Grundrechte (FRA) mit Sitz in Wien. 31 Prozent der Befragten gaben an, Diskriminierung aufgrund ihrer ethnischen Herkunft erlebt zu haben, 2016 waren es 26 Prozent. Für die Studie wurden 2024 über 10.000 Roma in 13 Ländern befragt.

Mehr Roma finden Jobs
Eine Verbesserung konstatiert der Bericht beispielsweise in Bezug auf Beschäftigungsverhältnisse: 54 Prozent der befragten Roma gehen demnach einer bezahlten Arbeit nach, 2016 waren es im Vergleich 43 Prozent. Die Beschäftigungsquote liege aber immer noch weit hinter der der Gesamtbevölkerung (75 Prozent). Gleichzeitig fühlten sich 36 Prozent der Roma bei der Arbeitssuche diskriminiert, mehr als doppelt so viele wie 2016 (16 Prozent).

Roma viermal häufiger von Armut betroffen als EU-Bevölkerung
Auch die Wohnverhältnisse haben sich laut dem FRA-Bericht im Vergleich zu den Erhebungen aus der Vergangenheit verbessert. 47 Prozent der Roma leben 2024 in feuchten, dunklen Wohnungen oder Unterkünften ohne angemessene sanitäre Einrichtungen, 2016 waren es 61 Prozent – dennoch sei man nach wie vor vom EU-Durchschnitt mit 18 Prozent entfernt. 70 Prozent der im Jahr 2024 befragten Roma und Romnja leben in Armut. Das sind zwar weniger als 2016 (80 Prozent), aber Roma sind laut dem Bericht immer noch viermal häufiger von Armut betroffen als die allgemeine EU-Bevölkerung.

Segregation bei der Bildung
Man sehe weiters, dass zwar mehr Roma-Kinder frühkindliche Bildungseinrichtungen besuchen (53 Prozent), eine Segregation und Diskriminierung bestehe aber weiterhin. Vor allem eine Segregation sei in Schulen nach wie vor weit verbreitet: 46 Prozent der Kinder besuchen demnach eine Schule, in der alle oder die meisten Schüler Roma sind.

„Roma weiterhin diskriminiert“
„Dieser Bericht zeigt, dass Antiziganismus weiterhin das Leben von Roma und Fahrenden in der EU zerstört. Ein besserer Zugang zu Wohnraum und Arbeitsplätzen ist eine Sache, aber ein Leben frei von Diskriminierung und Vorurteilen ist eine andere. Wir können keine marginalen Fortschritte akzeptieren“ äußert sich FRA-Direktorin Sirpa Rautio. In einer EU-Strategie zur Gleichstellung der Roma aus dem Jahr 2020 ist vorgesehen, dass die wirtschaftliche Kluft zwischen Roma und der Gesamtbevölkerung bis 2030 halbiert werden soll. Laut dem Bericht scheint es aber unwahrscheinlich, dass die EU-Länder die Ziele in Bezug auf Gleichstellung, Inklusion und Teilhabe erreichen werden.

Studie untersuchte Roma aus einigen Ländern
Grundlage für den Bericht sind Interviews aus dem Jahr 2024 mit 10.126 Roma und Romnja, die in zehn EU-Ländern (Bulgarien, Tschechien, Frankreich, Griechenland, Ungarn, Irland, Italien, Portugal, Rumänien und Spanien) und drei Kandidatenländern (Albanien, Nordmazedonien und Serbien) leben. Die EU-Agentur verwendet Roma in diesem Zusammenhang als einen Sammelbegriff, der etwa auch die Gruppe der Sinti umfasst.

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