Quietschende Reifen, ein dumpfer Aufprall – und plötzlich liegt Stille über der Straße. Ein Autounfall passiert in Sekunden, doch für Ersthelfer kann ein Wettlauf mit der Zeit beginnen. Was zu tun ist, erklären die Experten von Rotem Kreuz und Samariterbund im neuesten Teil der „Krone“-Serie „Helfen rettet Leben“.
Ein Unfall, Menschen in Gefahr, keine Rettungskräfte in Sicht: Wer als Ersthelfer zu einem Verkehrsunfall kommt, kann zum Lebensretter werden – zumindest aber als Beruhigung für die Insassen zum Einsatz kommen. „Ein Unfall kann immer und überall passieren“, wissen die Erste-Hilfe-Experten Georgia Praska (Rotes Kreuz) und Harald Radschopf (Samariterbund). Sie erklären, was als Ersthelfer zu tun ist.
Das Wichtigste zuerst: Gerade bei einem Crash zählt Selbstschutz vor Fremdschutz. „Wir ziehen daher als Erstes eine Warnweste an, schalten die Warnblinkanlage an und stellen ein Pannendreieck auf“, so Praska.
Im Detail: Das eigene Auto wird am Fahrbahnrand abgestellt, die Warnblinkanlage wird eingeschaltet. Dadurch wird für nachfolgende Lenker klar, dass hier auf eine gefährliche Situation hingewiesen wird. Die Warnweste schützt den Ersthelfer, weil er deutlich früher wahrgenommen wird. Sie soll daher immer griffbereit sein und nicht erst mühsam im Kofferraum gesucht werden müssen. Empfehlenswert: Mehrere Warnwesten für andere Insassen, auch für Kinder, mitführen.
Warndreieck als Schutz
Das Warndreieck wird am rechten Fahrbahnrand in ausreichender Entfernung platziert, damit herannahende Lenker rechtzeitig ausweichen können. Bei unübersichtlichen Stellen wie Kurven, Kuppen oder bei schlechter Sicht und Dunkelheit ist ein Warndreieck Pflicht. Die Experten empfehlen das Warndreieck jedoch bei allen Pannen und Unfällen!
Unfallstelle im Blick
Danach verschafft man sich einen raschen Überblick. Ist die Unfallstelle sicher? „Wir sehen nach, ob keine Flüssigkeiten aus dem Auto ausgetreten sind oder kein Brand entstanden ist“, betont Radschopf. Sollte tatsächlich Feuer aufflackern, sollte dieses, wenn gefahrlos möglich, schnellstens mit einem Feuerlöscher bekämpft werden.

Erst jetzt kann sich der Ersthelfer der verunfallten Person nähern. Sie wird angesprochen und es wird – wenn medizinisch notwendig – rasch der Notruf abgesetzt. Danach werden entsprechende Erste-Hilfe-Maßnahmen gesetzt. Blutungen können gestillt, mögliche Knochenbrüche versorgt werden. Auch bei Kreislauf-Problemen des Betroffenen kann man gut helfen. „Wir bleiben beim Patienten und sorgen zumindest für einen Wärmeerhalt, bis die Rettung da ist“, so Praska und Radschopf.
Der Rautek-Griff
Zeigt die verunfallte Person keine Reaktion, muss sie aus dem Fahrzeug gebracht werden. Am besten geht das mit dem sogenannten Rautekgriff. Ob der Ersthelfer den Insassen aus Sicherheitsgründen retten kann, diese Entscheidung muss er selbst treffen – auch hier gilt Selbst- vor Fremdschutz. Bei dem Rautekgriff greift man mit beiden Händen unter den Achseln des Verunfallten hindurch und greift einen angelegten Unterarm. Rückwärts wird der Betroffene aus dem Gefahrenbereich gezogen. „Entscheidend ist, dass die Person rasch und schonend aus dem Fahrzeug gezogen wird. Es zählt das Ergebnis, weniger die Technik“, betont Praska.
Ziel dieser „Krone NÖ“-Serie ist es, Menschen die Scheu davor zu nehmen, Erste Hilfe zu leisten. „Unfälle können überall passieren, jederzeit und plötzlich“, weiß Praska. „Denke daran, du kannst nichts falsch machen, außer nichts zu tun“, ergänzt Radschopf.
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