Im Lebensmittelhandel

Durch Unimarkt-Aus steigt die Marktkonzentration

Oberösterreich
30.09.2025 13:41

Das angekündigte Aus für die Supermarktkette Unimarkt lässt die Marktkonzentration im heimischen Lebensmittelhandel künftig weiter steigen. Auf Spar, Rewe (Billa, Penny, Adeg), Hofer und Lidl entfiel zuletzt ein Marktanteil von 94 Prozent. Unimarkt ist vor allem in Oberösterreich und der Steiermark stark präsent und kommt laut Branchenbeobachtern österreichweit auf einen Marktanteil von etwas über ein Prozent.

Der Lebensmittelhändler Unimarkt will seine Filialen, wie berichtet, an Mitbewerber abgeben. In den vergangenen 30 Jahren sind in Österreich einige bekannte Supermarktketten sowie Händler-Marken verschwunden und das „Greißlersterben“ setzte sich fort. Die Marktkonzentration stieg stark an: Die Insolvenz des genossenschaftlichen Konsum Österreich (Supermärkte, Forum-Kaufhäuser, Gerngross) erschütterte im Jahr 1995 die heimische Wirtschaft. Österreichs damals größter Lebensmittelhändler wurde zerschlagen und die über 600 Filialen zwischen Adeg, Billa, LÖWA, Meinl und Spar aufgeteilt.

1996 verkaufte der Gründer von Billa, Bipa und Merkur, Karl Wlaschek, seinen Handelskonzern an die deutsche Rewe-Gruppe. Bis 1998 verschwanden alle LÖWA-Märkte und wurden in Zielpunkt umbenannt. 2000 zog sich die Julius Meinl Gruppe aus dem Supermarktgeschäft (Julius Meinl, Pampam und Jééé-Diskont) zurück und verkaufte die Filialen in Ostösterreich an Spar und in Westösterreich an Billa. 2003 stellte Rewe seine Diskontermarke in Österreich von Mondo auf Penny um.

Marktkonzentration durch Konsum-Pleite und Meinl-Aus stark gestiegen
Im Lebensmittel- und Drogeriehandel ging der Konzentrationsprozess in den 2010er-Jahren weiter. Im Jahr 2013 meldete dayli (vormals Schlecker) Insolvenz an. Der oberösterreichische Lebensmittelgroßhändler C+C-Pfeiffer wurde 2016 an die Schweizer Transgourmet verkauft und die Pfeiffer-Tochter Zielpunkt ging im selben Jahr in Konkurs. Nun will Unimarkt alle seine Filialen verkaufen und den Betrieb einstellen.

Spar und Rewe sind die Handelsriesen
Profiteure der Marktkonzentration in Österreich sind die vier größten Lebensmitteleinzelhändler, die über 90 Prozent des Marktes abdecken. Der Marktforscher NielsenIQ errechnete für Spar im Jahr 2024 einen Marktanteil von 36,9 Prozent und für Rewe (Billa, Billa Plus, Penny, Adeg) 33,6 Prozent. Die Diskonter Hofer und Lidl – beide mit deutschen Muttergesellschaften – werden nur gemeinsam mit einem Anteil von 23,4 Prozent ausgewiesen. Auf MPreis, Unimarkt, Nah&Frisch und andere Lebensmittelhändler entfielen rund 6 Prozent. Zum Vergleich: In den 1970er-Jahren erreichten Konsum, Spar und der Zusammenschluss der Greisler (KHG) nur eine Marktabdeckung von über 40 Prozent.

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