Der Autozulieferer Bosch will etwa 13.000 weitere Stellen streichen, vor allem an deutschen Standorten. Auch in Österreich verlieren ungefähr 40 Mitarbeitende von insgesamt 3300 ihre Jobs. Das Unternehmen kündigte Sozialpläne an.
Der Stellenabbau soll laut dem Unternehmen bis Ende 2030 erfolgen. Vor Kurzem hatte Bosch mitgeteilt, im Zulieferergeschäft jährlich 2,5 Milliarden Euro einsparen zu wollen. Bereits im Vorjahr waren Arbeitsplätze gestrichen worden. „Wir müssen dringend an der Wettbewerbsfähigkeit im Mobility-Bereich arbeiten und unsere Kosten weiter dauerhaft senken. Dazu setzen wir viele Hebel in Bewegung“, sagte Bosch-Geschäftsführer und Arbeitsdirektor Stefan Grosch. „Bedauerlicherweise kommen wir dabei auch nicht um einen weiteren Stellenabbau über das bereits kommunizierte Maß herum. Das schmerzt uns sehr, doch es führt leider kein Weg daran vorbei.“
Die deutsche Gewerkschaft IG Metall wandte zwar ein, dass die Situation „sehr angespannt“ sei, sagte jedoch, dass es Zusagen bräuchte, die Standorte in Deutschland fortzuführen. Der Konzern verspiele Vertrauen, sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Frank Sell.
Das schmerzt uns sehr, doch es führt leider kein Weg daran vorbei.
Bosch-Geschäftsführer Stefan Grosch über das Streichen von 13.000 Arbeitsplätzen
Die Robert Bosch GmbH ist unter anderem als Automobilzulieferer, Hersteller von Industrietechnik, von Gebrauchsgütern sowie Energie- und Gebäudetechnik tätig. Die Automobilsparte ist für den Großteil des Umsatzes verantwortlich. Der weltweit größte Automobilzulieferer, der seinen Sitz in Gerlingen bei Stuttgart hat, hatte Ende 2024 weltweit fast 417.900 Mitarbeitende, etwa 130.000 davon in Deutschland. In der Mobility-Sparte, in der nun gekürzt wird, waren zuletzt mehr als 70.000 Menschen tätig. Der Umsatz der Zuliefersparte betrug im Vorjahr 55,8 Milliarden Euro, das ist ein leichtes Minus (um 0,7 Prozent) im Vergleich zu 2023.
Krise verschärft sich
Die Automobilindustrie steckt derzeit in der Krise. Am Mittwoch wurde bekannt, dass der Autokonzern Stellantis seine Produktion in mehreren europäischen Werken vorübergehend stoppt. Der Umsatz der 19 größten Unternehmen der Branche sank im zweiten Quartal 2025, ein paar machten überhaupt Verluste, darunter Renault, Stellantis, Nissan und Mazda. Belastungen sind unter anderem die US-Zölle, der Wettbewerb in China, die geringe Nachfrage nach E-Autos und dass viele Hersteller enorme Summen in neue Technologien und Software investiert haben, um mitzuhalten.
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