Bei der dreitägigen Konferenz von Hermagoras zur Zweisprachigkeit liegt heuer der Fokus auf der frühkindlichen Bildung. Nicht nur Fachleute präsentieren ihre Expertise, auch Schüler kommen zu Wort.
Über 100 Jahre nach der Volksabstimmung sorgt Zweisprachigkeit teils immer noch für emotionale Konflikte. Die Konferenz „gemeinsam:skupno“ bietet seit Jahren eine Plattform für konstruktive Diskussionen, heuer geht es um Elementarbildung. Anfangs wurde für einen jahrelangen Begleiter, den kürzlich verstorbenen ehemaligen Nationalratspräsidenten Heinrich Neisser, eine Trauerminute abgehalten.
„Nur ein Drittel der Kindergärten in Südkärnten bietet zweisprachige Betreuung“, erklärt Karl Hren, Direktor des Hermagoras Vereins, einleitend. „Eine Revitalisierung der Volksgruppen basiert auf sprachlicher Frühbildung.“ Die Anmeldungen steigen mittlerweile, auch wenn der Anteil der zweisprachigen Kärntner jahrelang zurückgegangen ist. „Es hat einen Wandel gegeben, jede neue Sprache wird als Vorteil gesehen“, erklärt Jürgen Pirker, Uni Graz, und Bischof Josef Marketz betont: „Sprache ist die Grundlage für Koexistenz. So kann man andere Standpunkte verstehen.“
Manche sind aber noch zurückhaltend. „Nur sechs Prozent der Befragten kommen aus rein deutschsprachigen Familien“, berichten Schüler der zweisprachigen HAK aus einer selbst durchgeführten Studie. „Dabei sind gute Deutsch- und Slowenischkenntnisse eine Schlüsselfähigkeit.“ Die Studie zeigt auf, wie wichtig Sport- und Musikvereine, aber auch die Kirche, für den Spracherwerb sind. Und die 7a des slowenischen Gymnasiums sang Kinderlieder als Beispiel für spielerisches Erlernen einer Zweitsprache.
Die Konferenz geht am Freitag in Klagenfurt mit Fachdiskussionen weiter, das Ende bildet eine gemeinsame Wanderung auf die Egger Alm im Gailtal am Samstag.
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