Palliativmedizin

„Bei Sterbenskranken ist Wahrheit das Wichtigste“

Oberösterreich
24.09.2025 16:30

Oberösterreich zählt seit Jahrzehnten zu den Vorreitern der Hospizversorgung. Ein wichtiger Teil im Gesundheitssystem. Der Blick liegt dabei auf der noch verbleibenden Lebensqualität.

„Wir waren die Abteilung, wo Händchen gehalten wird. Mit Medizin hatte das nichts zu tun.“ Das war der Stand vor rund 20 Jahren. Oberarzt Bernhard Reiter hat das aber nicht davon abgehalten, weiterzumachen. Mittlerweile stehen in Linz aktuell 27 Palliativbetten zur Verfügung. Schmerz, Atemnot, einfach nur Angst – Patienten, die sterbenskrank sind, erleben in ihren letzten Stunden oft schlimme Emotionen. Das ist eine große Herausforderung für Ärzte und Pfleger. „Es ist wichtig, rasch zu handeln, aber auch Ruhe zu bewahren. Bei Menschen, die über nicht mehr viel Lebenszeit verfügen, ist aber Ehrlichkeit das A und O. Der Tod ist unser täglicher Begleiter. Aber auch wenn ich es oft miterlebt habe, dass Menschen sterben, für die Angehörigen ist es einzigartig“, erzählt Pflege-Stationsleiterin Anita Honeder vom Ordensklinikum der Elisabethinen, wo der Großteil der Mitarbeiter im Palliativteam Frauen sind.

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Der Tod ist unser täglicher Begleiter. Es ist wichtig, rasch zu handeln, aber auch Ruhe zu bewahren.

Pflege-Stationsschwester Anita Honeder

Der Fokus liegt auf der Lebensqualität
Isabelle Allmendinger, Ärztin bei den Barmherzigen Schwestern, erklärt, warum sie sich für diesen Beruf entschieden hat: „Die Arbeit erfüllt mich. Hier bleibt mehr Zeit für den Einzelnen, aber auch die Angehörigen. Sie haben das Gefühl, dass unsere ganze Aufmerksamkeit bei ihnen liegt.“ Pflege, Medizin, Musiktherapie, Psychologie, Seelsorge – all das bindet das Palliativteam ein. Der Blick wird nicht auf Heilung, sondern auf Lebensqualität gerichtet.

Ordensschwester und Palliativmedizinerin Isabelle Allmendinger.
Ordensschwester und Palliativmedizinerin Isabelle Allmendinger.(Bild: Stefan Zauner)

1998 wurde in Ried die erste Palliativstation Oberösterreichs eröffnet, zwei Jahre später bei den Barmherzigen Schwestern, 2005 folgte das Ordensklinikum der Elisabethinen. Auch LH-Stv. Christine Haberlander (ÖVP) ist sich der Notwendigkeit bewusst: „Es gibt Phasen, in denen man weiß, dass das Ende naht. Diese Lebensphase ist genauso wichtig, wie jede andere. Palliativmedizin ist ein wichtiger Teil unseres Gesundheitssystems. Sie hilft, das Leben so gut und lange wie möglich zu gestalten.“

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