Ab 1. Oktober senken die Energie Steiermark und die KELAG ihre Strompreise. Die Steirer reduzieren um knapp 25 Prozent, die Kärntner um zehn Prozent. Trotzdem bleiben die Preise deutlich über dem Marktniveau. Haushalte können mit einem Wechsel zu Alternativanbietern bis zu 365 Euro pro Jahr sparen.
„Die angekündigten Preissenkungen mögen zunächst signifikant erscheinen, relativieren sich jedoch im Marktvergleich deutlich“, erklärt durchblicker-Energieexperte Stefan Spiegelhofer.
Ein Vierpersonenhaushalt in Villach zahlt selbst nach der Senkung bei der KELAG rund 241 Euro mehr als beim billigsten Anbieter. In der Steiermark liegt die Differenz bei bis zu 356 Euro.
Wer weiterhin beim Landesversorger bleibt, verzichtet auf eine spürbare Entlastung.
Energieexperte Stefan Spiegelhofer
KELAG steigerte Gewinn um 297 Prozent
Für Kritik sorgt auch die Gewinnsituation: Laut Momentum Institut konnte die KELAG gegenüber den Vorkrisenjahren um 297 Prozent steigern, die Energie Steiermark verbuchte eine Gewinnsteigerung von 167 Prozent.
„25 Prozent bei Rekordgewinnen wenig“
Darum müsse man die Preiserlässe relativieren: „In Zeiten hoher Inflation und steigender Lebenshaltungskosten sind zehn oder 25 Prozent Preisnachlass vergleichsweise wenig. Vor allem, wenn gleichzeitig Rekordgewinne eingefahren werden. Das sorgt derzeit bei vielen Haushalten für Unmut“, so Spiegelhofer.
Die Energie Steiermark spricht von einem „unlauteren Äpfel-Birnen-Vergleich“, weil Fixtarife und flexible Tarife, die sich an den jeweiligen Börsenpreisen orientieren und daher schwanken (derzeit sind sie günstiger als Fixttarife), gegenübergestellt wurden. So sei der Fixtarif das angeblich günstigsten Anbieter in Wirklichkeit deutlicher höher als jener bei der Energie Steiermark. Man verwehrt sich auch gegen den Vorwurf, Übergewinne zu machen.
Spiegelhofer rät Konsumenten, die Möglichkeit eines Anbieterwechsels unbedingt zu nutzen. So würden Anbieter unter Zugzwang geraten, was langfristig die Preistransparenz und damit die Position aller Verbraucher stärke.
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