Erschütternde Aussage

Kratky: „Nicht geschafft, die Rettung zu rufen“

Adabei Österreich
21.09.2025 11:27

Im August hat Robert Kratky (52) sein überraschendes Aus beim Ö3-Wecker verkündet – nach mehr als zwei Jahrzehnten als Radiostimme der Nation. Gesundheitliche Gründe gaben letztlich den Ausschlag. Nun meldet sich der gebürtige Salzburger in einer Q&A-Runde zu Wort und spricht offen darüber, wie es ihm geht – und wie schwer der Weg in ein neues Leben für ihn tatsächlich ist.

Auf die Frage, ob er das Moderieren vermisse, antwortet er knapp: „Nein, das fehlt mir nicht!“ Gleichzeitig verschweigt er nicht die Herausforderungen. „Es gibt sehr gute Tage, es gibt normale Tage und es gibt schlechte Tage – und das wird eine Zeit lang dauern. Das ist eine Sache von mehreren Monaten.“

„Hellwach um 3 Uhr früh“ 
Vor allem der Schlafrhythmus bleibt für den früheren Frühmoderator ein Problem: „Ich wache immer noch jeden Tag, so meistens um drei, vier Uhr auf. Bin dann hellwach, versuche wieder einzuschlafen. Zu Mittag bin ich brachial müde, weil ich das ja ein Leben lang so aufgeteilt habe. Aber ich will mich da nicht beschweren.“

Und weiter: „Zwischen Wollen und Können liegt ein breiter Weg, das wird eine Zeit lang dauern. Aber irgendwann wird es sich normalisieren. Ich bin ja eigentlich kein Frühaufsteher – null, war ich nie. Augen auf bei der Berufswahl.“

Robert Kratky kämpft sich Schritt für Schritt ins Leben nach dem Wecker zurück.
Robert Kratky kämpft sich Schritt für Schritt ins Leben nach dem Wecker zurück.(Bild: Andreas Tischler / picturedesk.com)
„Geht so!“ Robert Kratky hat sich am Sonntag gemeldet und in einer Instagram-Stories-Fragerunde ...
„Geht so!“ Robert Kratky hat sich am Sonntag gemeldet und in einer Instagram-Stories-Fragerunde offen darüber gesprochen, wie es ihm im Augenblick gesundheitlich geht und womit er noch lange zu kämpfen haben wird.(Bild: www.instagram.com/robert.kratky)

Auch über seine Entscheidung, das Ö3-Mikro aus der Hand zu legen, spricht Kratky mit großer Offenheit. „Abschiede sind immer schwer. Ich hab mit 16 Jahren in diesem Job begonnen, als ,Go for Man‘, wie man das im Amerikanischen nennt. Also als ,go for‘ Kaffee zum Beispiel“, erzählt er über seine Anfänge.

„Nicht geschafft, die Rettung zu rufen“
„Ich hab mein ganzes Leben dem Job gewidmet“, sagt Robert Kratky rückblickend. Doch eine Erfahrung vor fünf Jahren brachte ihn zum Nachdenken: „Als ich die ganze Nacht auf dem Küchenboden gesessen bin und es nicht geschafft habe, die Rettung zu rufen, obwohl mein Handy nur einen halben Meter von mir weggelegen ist, hab ich gewusst, dass ich es übertrieben hab. Und deswegen war das jetzt nur eine logische Konsequenz, dass ich gehe.“

Heute helfe ihm vor allem Bewegung, ein Rat seines Therapeuten. „Das wird ein langer Weg, und das ist okay.“ Kratky wirkt dabei realistisch, aber nicht resigniert: Es geht nicht um Perfektion, sondern darum, einen Schritt nach dem anderen zu gehen.

Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person sich in einer psychischen Ausnahmesituation befinden, wenden Sie sich bitte an die Telefonseelsorge unter der Telefonnummer 142. Weitere Krisentelefone und Notrufnummern finden Sie HIER.

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