Acht Monate in U-Haft

Angeklagter: „René Benko war in Zelle neben mir“

Gericht
19.09.2025 23:00

Seit bald acht Monaten sitzt der Finanzjongleur René Benko in der Justizanstalt Wien-Josefstadt in einer Einzelzelle. Ein Angeklagter erzählte der „Krone“ von seinen Tagen im sogenannten „Keller“.

Tagtäglich verfolgt die „Krone“ Gerichtsverhandlungen im Land, trifft dabei auf Opfer, Zeugen und Täter. Zuletzt auf einen Angeklagten, der in der Prozesspause von seinen Hafterfahrungen berichtete. Er sei in den Tagen, die er in der Justizanstalt Josefstadt verbracht hat, im sogenannten „Keller“ untergebracht gewesen. Das ist die Sicherheitsabteilung des Grauen Hauses, die eigentlich im Erdgeschoß ist und in der es auch „normale“ Hafträume, meist Einzelzellen, gibt. Der „Krone“ erzählt der Mann, dass er einen prominenten Zellennachbarn hatte: „René Benko war in der Zelle neben mir“, behauptet er.

Die Zeit im Häfen hat der Angeklagte, wie er sagt, in furchtbarer Erinnerung: „Der Haftraum war doppelt mit Gittern gesichert. Zwischen den beiden Gittern war die Toilette. Jedes Mal, wenn ich aufs Klo wollte, musste ich läuten, nicht einmal Toilettenpapier durfte ich in der Zelle haben. Fernseher gab es nicht, nur Bett, Tisch und Sessel“, sagt er.

Angemerkt sei: Die Sicherheitsunterbringung erfolgt natürlich nur bei besonderer Gefährdungsannahme, die in seinem Fall offenbar vorgelegen hat.

Transport nach Innsbruck erst kurz vor dem Prozess
Sein angeblicher „Nachbar“ Benko soll zwar tatsächlich in der gleichen Abteilung untergebracht sein, dem Vernehmen nach aber nicht in einem Sicherheitshaftraum. Protokolle aus Benkos zahlreichen Haftverhandlungen legen nahe, dass der Tiroler nach bald acht Monaten in U-Haft durchaus gewisse Rechte – neben der Einzelhaft – haben dürfte. So sagte die Haftrichterin bei der Verhandlung am 6. August: „Sie haben ohnedies eine Privilegierung mit dem Tablet gegenüber anderen Häftlingen.“

Akten in „Bananenkisten“ in der Zelle
Insidern zufolge verbringt der 47-Jährige viel Zeit mit Aktenstudium. Diese würden sich in „Bananenkisten“ in der Zelle stapeln.

Erst kurz vor Prozessstart am 14. Oktober soll Benko nach Innsbruck gebracht werden. Im „Ziegelstadel“ sitzt auch Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser ein. Ob sich die beiden Herren begegnen werden, ist fraglich. Eine Entscheidung zu Grassers Fußfessel-Antrag wird zeitnah erwartet.

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