Komplexes Muster

Hunde riechen Angstschweiß und reagieren darauf

Wissenschaft
18.09.2025 14:59

Hunde können offenbar „mit Hinweisen auf Angst sozusagen getränkte menschliche Schweißabsonderungen“ riechen. Unklar war bisher, ob ihr Verhalten eher durch den Geruch selbst oder durch angstbedingte Körperhaltung und Handlungen beeinflusst wird. 

Eine neue Studie von Wiener Forscherinnen zeigt: Die Tiere reagieren auch auf den Geruch alleine – und das je nach Hund überraschend unterschiedlich.

  • In seiner Untersuchung im Fachmagazin „Frontiers in Veterinary Science“ hat das Team des „Domestication Lab“ des Konrad-Lorenz-Instituts für Vergleichende Verhaltensforschung (KLIVV) der Veterinärmedizinischen (Vetmed) Universität Wien einen Aufbau gewählt, bei dem sich die an der Studie teilnehmenden Hunde den Geruchsproben näherten, ohne dass der oder die Geruchsträgerin wirklich anwesend war. Damit wollte man die Reaktion der Tiere auf den Angstschweiß und nicht auf die ängstliche Person messen.
  • Frühere Beobachtungen wiesen darauf hin, dass die Anwesenheit des Geruchs der Angst bei Hunden ein mehr oder weniger einheitliches Vermeidungsverhalten auslöst – sie sich also der Person und Situation eher nicht annähern.
Hunde reagieren auch auf Angstgeruch alleine – und das überraschend unterschiedlich.
Hunde reagieren auch auf Angstgeruch alleine – und das überraschend unterschiedlich.(Bild: Louis-Paul Photo - stock.adobe.com)

Unbehagen oder Furchtlosigkeit
Tatsächlich gaben sich einige der Hunde im olfaktorischen Angesicht der Angst eher zögernd oder drückten Unbehagen aus. Während manche erwartungsgemäß ihre Rute senkten und länger brauchten, um sich vom Versuchsleiter in Richtung der neutral oder nach Furcht riechenden Ziele zu bewegen, gingen andere sogar rascher auf die angstschweißbehafteten Proben als auf die neutral riechenden Gegenstücke zu.

Kein durchgehendes Muster
Es scheint sich also um kein durchgehendes Muster zu handeln, „dass Hunde eine angeborene Tendenz haben, menschliche Angstgerüche zu vermeiden“, heißt es seitens der Uni. Die neuen Erkenntnisse deuten jedenfalls darauf hin, „dass Hunde von menschlichen Angstgerüchen beeinflusst werden, ihre Reaktionen jedoch alles andere als einheitlich sind. Diese Variabilität könnte durch Faktoren wie Lebenserfahrung, Training oder sogar Rasse beeinflusst werden“, was jedoch noch weiterer Untersuchung bedarf, so Studien-Erstautorin Svenja Capitain.

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